Treya-Quartet | 28.04.2001

Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
 

Enthusiastischer Applaus im Birdland Jazzclub belohnte ein Konzert für alle, die das Träumen noch nicht verlernt haben. Das international besetzte Treya-Quartet bot eine leise emotionale und musikalische Auseinandersetzung mit den europäischen Wurzeln des Jazz.

„Nach einem Traum“ – programmatisch der erste Titel der Hommage, die das Treya Quartet an Gabriel Fauré richtete, jenen Vorläufer des Impressionismus, der die Musik der letzten 150 Jahre wesentlich beeinflusst hat. „Viele Jazzer sind von Ravel beeinflusst. Dessen Lehrer war bekanntlich Fauré; was liegt da näher, als dessen Kompositionen zum Ausgangspunkt zu nehmen“, beschreibt Pianist Peter Waters das Anliegen. „Das ist Musik wie eine Pusteblume, da musst du ganz leise sein und vorsichtig, sonst machst Du alles kaputt“, ergänzt Drummer Gilbert Paeffgen und bestätigt den Gesamteindruck vom Konzert: Stille Ruhe, die Vision von Frieden und Verharren im unablässigen Strom der Zeit, Konzentration und Langsamkeit der Bewegung und das behutsame Ausmalen von Klangfarben. Da gibt es dann reichlich Raum, die Spitzen der Energie anzudeuten, die zwischen den vier Musikern fließt, von der Komposition zur Improvisation trägt und von der Bühne ausstrahlt ins faszinierte Publikum.