Jazzkeller: Für Stehplätze, Thekensitzplätze und Sitzstufen ist keine Reservierung erforderlich.
Der ermäßigte Preis gilt für Clubmitglieder, Schüler und Studenten.
Wichtiger Hinweis: Eintrittskarten für alle Jazzveranstaltungen im Audi Forum Ingolstadt können nur noch direkt über die Audi-Website reserviert werden!

Eigentlich hat Marius Neset ja gerade erst angefangen, sich auf den Bühnen dieser Welt zu bewegen. Aber sie feiern ihn schon einige Zeit überschwänglich: als Türöffner in eine neue Klangwelt, als Weiterdenker einer großorchestralen Idee, als einen der wichtigsten europäischen Jazzmusiker der Gegenwart. Er geht seinen Weg, nun auch mit einem antizyklischen Projekt. Für den norwegischen Tenorsaxofonisten durchaus der nächste Schritt. Längst gilt Neset als einer der aufregendsten Künstler der Jazzwelt. Und jetzt das: Der 37-Jährige reduziert sich wieder auf das kleine Bandformat und spielt Pop, Soul und Funk der 1970er und 1980er Jahre mit dem schwedischen Pianisten Magnus Hjorth, dem E-Bassisten Conor Chaplin, dem Keyboarder Elliot Galvin und dem Schlagzeuger Anton Eger. Und dann heißt das dazugehörige Album auch noch „Happy“. „Die Message ist sehr einfach, aber dafür auch sehr stark“, findet er. „Wir hatten bei der Aufnahme wirklich eine gute Zeit. Der Entstehungsprozess hat sich einfach in glückliche Momente aufgelöst.“ Früher habe er sich oft von den dunklen Seiten des Weltgeschehens beeinflussen lassen. Angesichts von Ukraine-Krieg, Corona und Klimaerwärmung entschied er sich nun, etwas dagegen zu setzten. „Happy Music“ also, die noch dazu verdammt gut klingt. Überzeugen Sie sich selbst!
Aktuelles Album:Happy – ACT/edel

Es gab Zeiten, da gehörte Lynne Arriale zu den wenigen weiblichen Felsen in der Brandung des Jazz – und zum lebenden Inventar des „Birdland“ Jazzclubs Neuburg. Eine technisch hoch entwickelte, fein strukturierende Pianistin, die sich ähnlich wie ihre Geschlechtsgenossinnen Jutta Hipp, Marian McPartland oder Joanne Brackeen durch harte Arbeit im Haifischbecken des nach wie vor von Männern dominierten Jazz behaupten konnte. Bis zum Beginn der Zehner-Jahre stand die Arriale-Aktie nicht nur in Neuburg hoch im Kurs, dann tauchte die elegante Lady mit dem krausen, feuerroten Haar immer seltener auf hiesigen Bühnen auf. Ein Grund mag ihre Lehrtätigkeit an der Universität von North Carolina in Jacksonville/Florida gewesen sein, wo sie als Professorin für Jazz Piano ihr immenses Wissen an den Nachwuchs weitergibt. Nun ist die 66-Jährige wieder da; mit neuem Trio (Bassist Jasper Somsen und Drummer Lucasz Zyta) und Stücken, die Erkenntnisse über ihre Vorlieben weitergeben. Es seien Geschichten, erklärt Lynne Arriale. Über bessere Zeiten, freundlichere Menschen, Veränderungen, Zukunftsperspektiven. Denn das Leben bestehe vor allem aus Schritten, aus Momenten in der Gegenwart. „Was in der Zukunft passiert, dafür gibt es keine Garantie.“ Aber dafür zeitlose Musik wie diese.
Aktuelles Album:Give Us These Days – Challenge/New Arts
Die Sitzplätze für dieses Konzert sind ausverkauft. Für Stehplätze ist keine Reservierung erforderlich.

Es ist ein altes Trio, bestehend aus drei noch relativ jungen Musikern. Denn immerhin liegt es schon 15 Jahre zurück, dass der dänische Gitarrist Mikkel Ploug zum ersten Mal dem Hofapothekenkeller seine Aufwartung machte. Bereits damals dabei: seine Freunde Jeppe Skovbakke am Kontrabass und Sean Carpio am Schlagzeug. Die drei bilden seither eine nahezu unzertrennliche Einheit. Nun dürfen sie zum ersten Mal als reines Trio glänzen. Dabei verfügt der heute 45-jährige Ploug immer noch über eine erfrischend klischeefreie Stilistik an den sechs Saiten mit starken nordischen Bezügen, ein bemerkenswertes Talent als Komponist sowie eine natürliche Autorität als Bandleader. Möglicherweise liegt diese multiple Begabung am Werdegang des Mannes, der zunächst Schlagzeuger werden wollte, dann auf Rock- und schließlich auf klassische Gitarre umsattelte, bevor er sich entschloss, in die Welt des Jazz vorzudringen. Der Erfolg gibt ihm Recht: So wurde sein Album „Faroe“ 2018 beim Grammy für die Kategorie „Best Instrumental Jazz Album“ ausgewählt, während „Balcony Lullabies“ 2020 in Großbritannien sogar zum besten Jazzalbum des Jahres gekürt wurde. Das Konzert des Mikkel Ploug Trios gilt als Einladung, sich auf originelle und melodiebetonte Weise in die Welt nördlich des Polarkreises mitnehmen und verzaubern zu lassen.
Aktuelles Album:Nocturnes – Stunt/inakustik

Kartenreservierung

Es fühlt sich an wie ein Nach-Hause-Kommen. Die Sinne und der ganze Körper entspannen sich, Erleichterung greift Platz. Jetzt es sich einfach bequem machen und genießen. Klar: Swing gilt immer ein wenig als altmodisch, manche nennen ihn auch „leicht bekömmlich“ und rümpfen verächtlich die Nase. Ja und? Das, was der Posaunist, Bass-Trompeter und Sänger Joe Wulf und die „Gentlemen auf Swing“ regelmäßig bei ihren Konzerten zelebrieren, beschert den Menschen Glücksgefühle, Freude und Zufriedenheit. Wulfs Leidenschaft gehört dem traditionellen Jazz, dem Swing und dem Blues der 1930er und 1940er Jahre. Auf der Bühne erweckt der virtuose Posaunist, der von Jazz-Titanen wie Clark Terry oder Buddy DeFranco in den höchsten Tönen gelobt wurde, sie und andere Legenden dieser Zeit zu neuem Leben. Seine Palette reicht von Louis Armstrong und Glenn Miller bis zu Benny Goodman und Duke Ellington. Vor allem die locker-konzentrierte Art, mit der er und die Gentlemen das Publikum zu einer Zeitreise durch Stile und Epochen einladen und es im Geiste in die großen Ballsäle der Swing-Ära mitnehmen, sucht ihresgleichen. Die perfekte Kombination von Entertainment, Virtuosität und Leidenschaft, garantiert mit eingebautem Fußwippfaktor. Um das glamouröse Œuvre des Abends im museum mobile des Audi Forum Ingolstadt noch zu verstärken, steuert die niederländische Sängerin Angela van Rijthoven ihre ureigene vokale Note bei. Dabei intoniert sie ihr Motto und das von Joe Wulf mit jeder Menge Charme und Verve: „Take me to the land of Jazz“. Eine Einladung!

Unwiderstehlich und elegant! Diese Termini drängen sich schon nach wenigen Sekunden auf, wenn man die Dime Notes bei ihrer Arbeit auf der Bühne beobachtet. Vier englische Gentlemen, die den treibenden Jazz der 1920er Jahre, angeführt von einer Klarinette, die scheinbar den Blues aufgesogen hat, in nahezu originalgetreuer Perfektion ein Jahrhundert erneut zum Leben erwecken. Bei einem Konzert der Vier erhält das „Nervous Leg Syndrom“ eine völlig neue Bedeutung, getreu dem Motto „Small band, huge swing!“ Im alten New Orleans war die Dime Note ein Zehn-Dollar Schein. Man könnte den Bandnamen jedoch auch mit „Zehntelnoten“ übersetzen. Jedenfalls fetzt das muntere Quartett höchst leidenschaftlich durch vergessen geglaubte Song-Juwelen aus vergangenen Tagen. Die swingende Zeitreise führt direkt nach New Orleans in die Ära von Säulenheiligen wie Jelly Roll Morten, Johnny Doods oder Red Nicols. Im Zentrum der Dime Notes steht David Horniblow, langjähriger Klarinettist von Chris Barber und Urgestein in Londons Jazz-Szene. Doch ohne Gitarrist Dave Kelbie, Pianist Andrew Oliver und Bassist Louis Thomas könnte die Combo wohl kaum diesen ansteckenden Groove, der sich um allerlei sinnliche Melodien schlängelt, kreieren. Nach 2019 abermals ein Festabend für alle Fans des Swing, Stomp und Early Jazz.
Aktuelles Album:The Complete Morton Project – Lejazztal Records

Legende trifft Legende: So ließe sich das gemeinsame Projekt des Altsaxofonisten Jim Snidero und des Gitarristen Kurt Rosenwinkel plakativ überschreiben. Die beiden Amerikaner, die in ihrem bisherigen Künstlerleben einige Meilensteine des modernen Jazz setzten, haben sich nun entschlossen, gemeinsam auf eine außergewöhnliche Reise zu gehen. Vor allem für Snidero eine faszinierende Paarung, die dem Saxofonisten alle Möglichkeiten eröffnet: „Für mich ist Kurt eine der großen Jazzfiguren des 21. Jahrhunderts. Sein Klangkonzept und seine Phrasierung sind so originell und fesselnd, obwohl sein Spiel fest in der Tradition verankert ist“, schwelgt Jim Snidero über den seit langem in Berlin-Kreuzberg lebenden Landsmann. Deshalb entschied er sich, Songs zu komponieren, die speziell auf Rosenwinkel zugeschnitten sind; die Grenzen des Horizonts immer im Blick. Exemplarisch dafür steht „Far Far Away“. Jim Snidero und Kurt Rosenwinkel setzen dabei einen Kurs zu den Sternen und zurück, mit all den charakteristischen Alto- und Gitarrenklängen, bei denen beide als euphorische Solisten glänzen dürfen, aber auch dem Pianisten Bruno Montrone, dem Bassisten Martin Zenker und Drummer Rick Hollander genügend Raum gewährt wird, um sich in Szene zu setzen. Ein besonderes Konzert!
Aktuelles Album:Far Far Away – Savant/ZYX
Kenny Barron Trio

Unglaublich aber wahr: Schon zum zweiten Mal innerhalb von nur acht Wochen tritt der momentan weltbeste Jazzpianist (laut dem amerikanischen Fachmagazin Down Beat) im Neuburger Jazzclub auf. Diesmal mit seinem Trio. Alles drei machten dem Hofapothekenkeller schon am 21. Februar ihre Aufwartung – damals noch bei einem atemberaubenden Quintett-Gastspiel. Nun ehrt der Birdland Jazzclub den großen Kenny Barron anlässlich seines 80. Geburtstags mit einem Konzert in seinem Lieblingsformat, dem Trio. Im Oktober folgt im Stadttheater noch ein Solo-Abend. Wo liegt das Geheimnis dieses bescheidenen, eloquenten, mit dezent-intellektuellem Humor gesegneten Gentleman? Die Fakten liefern wenig Grund zum Ausflippen: Trio, Standards, Swing. Alles schon tausendmal gehört. Aber es kommt auf das „Wie“ an. Auf weise Musiker wie den Bassisten Kiyoshi Kitagawa und den grandiosen Schlagzeuger Johnathan Blake, die sich mit Barron auf eine transzendente Ebene begeben. So abwechslungsreich, so frisch, so fein ziselierend vermag kein anderes Pianotrio zu agieren. In ihren Händen wird einem erst der tiefere Sinn von „Ballad-Bossa-Burner“, dieser alten Jazzer-Weisheit bei der Programmplanung, klar: Langweile nie dein Publikum! Auch diesmal wird das garantiert nicht passieren!
Aktuelles Album:The Source – Artwork/Harmonia Mundi
Die Sitzplätze für dieses Konzert sind ausverkauft. Für Stehplätze ist keine Reservierung erforderlich.

Bei Neuburg nicht von einer zweiten, sondern gar von einer dritten Heimat zu sprechen, ist im Falle Martin Winds durchaus angebracht. Der 1968 in Flensburg geborene Bassist kam für viele Jahre regelmäßig als Dozent der Sommerakademie sowie Mitglied namhafter Jazzformationen an die Donau. Deshalb fiebert auch eine Reihe von Freunden dem Gastspiel seines aktuellen Trios mit solch wunderbaren Sidemen wie dem spektakulären Tenorsaxofonisten Peter Weniger und Jonas Burgwinkel, einem der spannendsten Schlagzeuger Deutschlands, entgegen. Das Resultat ihres kollektiven Kreativprozesses liegt seit gut einem Monat in Albumform vor und trägt den Namen „Gravity“. Schwerkraft – eine gute Beschreibung der Rolle des Bassisten. Er erdet die Band und hält alles zusammen. Das trifft vor allem auf Wind zu. Der viel beschäftigte Sideman, Sessionmusiker (Mstislav Rostropowitsch, Pat Metheny, Lalo Schifrin, Mark Murphy, Mike Stern, Randy Brecker) und Professor will in vertrauter bayerischer Umgebung eine Kostprobe seiner außerordentlichen Fähigkeiten abgeben. Mit Peter Weniger verbindet ihn eine jahrzehntelange Freundschaft; beide trafen sich bereits 1987 als Gründungsmitglieder des BundesJazzOrchesters. Und Burgwinkel gab die Initiative zu diesem Trio der Ausnahmekönner.
Aktuelles Album:Gravity – Laika/Rough Trade

Superlativen gehören zum Besteck von Kritikern, viele davon wirken schlicht zu dick aufgetragen. Aber bei diesen wird man automatisch neugierig: Sie sei die „kreativste und fesselndste Sängerin und Pianistin seit Shirley Horn“ beschreibt die „Washington City Paper“ beispielsweise Dena DeRose. Und der „San Francisco Examiner“ befand, dass sie permanent Freude ausstrahle und ihre Seele stets nach außen kehren würde. DeRose führe den „lebendigen und aufregenden Beweis, wie innovativ musikalische Konzepte sein können, wenn sie ihre gesamte Bandbreite entfalten.“ Wer also ist diese Frau, deren Qualitäten bereits berühmte Musikerkolleginnen und -kollegen wie Ray Brown, Clark Terry, Marian McPartland, Benny Golson, Scott Hamilton, John Scofield, Benny Green, Houston Person, Tootie Heath, John Clayton, Jeff Hamilton, Kenny Burrell, David „Fathead“ Newman oder Sheila Jordan in den höchsten Tönen lobten? Eine charismatische wie überreich talentierte Pianistin, die zwischenzeitlich aus gesundheitlichen Gründen ihre Karriere als Sängerin fortsetzen musste und heute beide Fähigkeiten zusammenbringt. Für einen beswingten Abend steht außerdem ihre erlesene Begleitcrew um den Gitarristen Vincent Koning, den Bassisten Jan Voogs und den in Neuburg bestens bekannten Drummer Hans Braber.
Aktuelles Album:Ode To The Road – High Note/ZYX