Jazzkeller: Für Stehplätze, Thekensitzplätze und Sitzstufen ist keine Reservierung erforderlich.
Der ermäßigte Preis gilt für Clubmitglieder, Schüler und Studenten.
Hinweis: Eintrittskarten für alle Jazzveranstaltungen im Audi Forum Ingolstadt können über unsere und direkt über die Audi-Website reserviert werden!

Musiker seines Profils gibt es durchaus einige, noch dazu solche, die technisch am obersten Level mit der Trompete agieren können. Doch die Einzigartigkeit von Maik Krahl liegt darin, dass er sich nie auf seinen Lorbeeren ausruht, sondern jedes Album, jedes Konzert, jede neue Besetzung als Herausforderung begreift, als willkommene Möglichkeit, die nächste Stufe auf seiner schon jetzt imposanten Karriereleiter zu erklimmen. Wer sein aktuelles, vielbeachtetes Album „The Magic Of Consistency“ mit vorangegangenen Werken vergleicht, der wird rasch feststellen, dass der Zauber der Beständigkeit bei dem 33-Jährigen daran liegt, immer und überall erstklassige Kompositionen, Top-Besetzungen und herausragende musikalische Darbietungen abliefern zu wollen. Bei seiner Wiederkehr ins Birdland präsentiert der Trompeter den amerikanischen Tenorsaxofonisten Chris Cheek sowie den Bassisten Julius Peter Nitsch und den Schlagzeuger Peter Gall. Auch diesmal wird man wieder am Schluss verwundert feststellen, dass Maik Krahl und seine Gefährten kein einziges langweiliges Stück gespielt haben. Das Zauberhafte daran ist, dass dieses unglaubliche Niveau mittlerweile bei ihm zu einem wesentlichen Anteil seiner Beständigkeit geworden ist.
Aktuelles Album:The Magic Of Consistency – Challenge/Bertus
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Inzwischen ist es sein Markenzeichen: Die Fähigkeit, weitreichende Idiome und ein breit gefächertes Repertoire auf den Punkt zu bringen und dabei noch einen völlig eigenständigen Ausdruck an den Tag zu legen. Bobo Stenson, der zuletzt vor fast genau zehn Jahren im Neuburger Hofapothekenkeller gastierte, gilt als absoluter Minimalist, der nur die nötigsten Noten auf der Klaviatur tupft und lieber Pausen wirken lässt. Dennoch pulsiert seine Musik, bewegt sich in Wellen mit langen improvisierten Phrasen, wirkt wie ein schlummernder, aber quicklebendiger Organismus. Um solche audiophilen Kunststücke zu vollbringen, braucht es Partner, mit denen der 80-jährige Schwede durch Dick und Dünn gehen kann. Der Bassist Anders Jormin und der Schlagzeuger Jan Fält bilden seit Jahrzehnten mit Stenson eine besondere, symbiotische Einheit. Sie bewegen sich auf subtile und wie eigenwillige Weise durch eine Reihe von Eigenkompositionen sowie Melodien, die von skandinavischen Komponisten stammen. Stenson, Jormin und Fält würden nie von der Stange spielen. Bei ihnen kristallisieren sich vielmehr die Dinge aus dem Moment heraus. Ihre Devise: Nie das Gleiche zwei Mal ausprobieren, und das mit aller Entschlossenheit und Konsequenz. Deshalb dürfte auch dieses Birdland-Konzert wieder ein absolutes Unikat werden.
Aktuelles Album:Sphere – ECM/Universal
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Es gibt Saxofonisten, die spielen Licks, andere sind Plagiatoren oder Geschichtenerzähler, manche blasen den Putz von den Wänden oder stellen neue Temporekorde auf. Loren Stillman dagegen hat sich auf Regenbögen spezialisiert. Solche, die erst mit Verzögerung ihre ganze Pracht entfalten, dann aber nie mehr vergehen. Dahinter komplettiert ein subtil aufeinander achtendes, fein nuancierendes Trio den akustischen Wetterbericht. Mit dem Traum-Tandem des zeitgenössischen deutschen Jazz im Schlepptau will der 44-jährige Engländer auch im Neuburger Birdland ein faszinierendes akustisches Naturschauspiel liefern. Der scheinbar grenzenlose Drummer Jonas Burgwinkel sorgt bisweilen für mächtiges Donnergrollen, während der wunderbar wandlungsfähige Bassist Robert Landfermann recht plastisch den Regen herniederprasseln lässt. Das Ganze wird durchsetzt von spitzen disharmonischen Tropfen und zischenden, grellen Blitzen. Dabei baut Stillman, der in Brooklyn lebt, vor allem auf das organische Ineinandergreifen seines Ensembles, ohne seine solistischen Ausnahmequalitäten außer Acht zu lassen. Dabei entstehen atemberaubende Farbspiele, komplex und raffiniert, sie schaffen unheimliche und anheimelnde Atmosphären und reißen ihrer Zuhörer immer tiefer in einen Strudel voller Antworten hinein.
Aktuelles Album:Time And Again – Sunnyside/Broken Silence
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Szenen einer Ehe: Eine haut drauf, der andere wehrt sich. Mal subtil, mal zornig, mal versteckt, mal direkt. Fließend tauschen sie ihre Rollen, wechseln die Plätze auf der Klavierbank, duellieren oder liebkosen sich. Das Faszinierende: Alles folgt intuitiven Regeln, bei denen keiner eine bestimmte Grenze überschreitet. Wut und Zärtlichkeit, brachiale Gewalt und filigrane Virtuosität finden unter ihren Händen auf seltsame Weise eine stimmige Balance. Seit 37 Jahren sind Aki Takase (76) und Alexander von Schlippenbach (86) miteinander verheiratet. Zwei Jazzpianisten von Weltruf, jeder für sich eine Ikone der Avantgarde, aber von ihrer Spielhaltung her erfrischend verschieden. Die eine liebt die heftigen stilistischen Sprünge im Rahmen der gültigen Parameter, der andere den kalkulierten Tabubruch. Nach zwölf Jahren geben sie im Neuburger Birdland wieder eines ihrer raren Duokonzerte, und das noch dazu vierhändig auf einem Flügel. Dabei kommen sie sich nicht so häufig in die Quere, als wenn sie sich gegenübersitzen würden. Aber die Gefahr besteht sowieso selten: Die zierliche Japanerin und der knorrige Berliner wissen genau, wie der andere tickt. Und so geraten ihre Intermezzi zu kleinen Lehrstunden über Raumaufteilung, nonverbale Kommunikation und intuitive Reaktion. Bis dass der Ton sie scheidet.
Aktuelles Album:Four Hands Piano Pieces – Trost Records
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Ein bisschen erinnert das Buchstabenkürzel an EST, jenes legendäre Trio des schwedischen Pianisten Esbjörn Svensson, das in den Nullerjahren weltweit für Furore sorgte und dabei natürlich auch im Neuburg Birdland einen Zwischenstopp einlegte. Aber das ESQ geht rein stilistisch in eine völlig andere Richtung. Die beiden Niederländer Frits Landesbergen und David Lukács erfüllen sich mit ihrem European Swing Quartet einen Lebenstraum: die Musik ihrer großen Vorbilder Lionel Hampton und Benny Goodman einmal selbst auf die Bühne zu bringen. Dafür konnten sie mit Edwin Corzilius, Gijs Dijkhuizen, Alexander Brott die perfekten Sidekicks rekrutieren, denn das gemeinsame Œuvre der „Kings Of Swing“ bestand ebenfalls aus den Instrumenten Bass, Schlagzeug und Gitarre. Normalerweise kennen die Fans Frits Landesbergen als Drummer der Dutch Swing College Band, mit der er erst vor gut einem Monat im Audi Forum Ingolstadt auftrat. Im ESQ wechselt der temperamentvolle Rhythmiker ans Vibrafon und stellt eindrucksvoll unter Beweis, warum Hampton zeitlebens immer zwischen beiden Instrumenten hin- und herpendelte. Den Part Benny Goodmans übernimmt in der Band David Lukács, während Corzilius den Kontrabass bedient, Dijkhuizen das Schlagzeug und Brott die Gitarre. Ein faszinierender Ausflug in die großen Zeiten des Swing, der 2025 auf erfrischende Weise zeitlos wirkt.
Die Sitzplätze für dieses Konzert sind ausverkauft. Für Stehplätze ist keine Reservierung erforderlich.


Wenn eine Band in der Vergangenheit den Ruf der erfolgreichen Konzertreihe „Jazz im Audi Forum Ingolstadt“ nach außen trug, dann war es das Munich Swing Orchestra. 14-mal in Folge eröffnete der elegante Klangkörper aus der Landeshauptstadt die Herbstsaison im museum mobile. Kaum eine andere deutsche Big Band verstand es, derart elegant die Klassiker der Swing-Ära in die Gegenwart zu überführen. Nach achtjähriger Pause gibt es nun im Februar endlich ein Wiedersehen und -hören – mit einem ganz besonderen Ehrengast.
Eigentlich hat sich kaum etwas verändert. Der renommierte Klangkörper aus der Landeshauptstadt zelebriert immer noch die Evergreens der 1940er Jahre, den unverwüstlichen Sound der großen Swing-Bands um Legenden wie Glenn Miller, Count Basie, Duke Ellington, Benny Goodman und deren Zeitgenossen. Und auch hinsichtlich des glamourösen Ambientes, des bunten Klang-Straußes aus Swing-Preziosen und Ballroom-Klassikern sowie bei der klassischen Besetzung mit fünf Saxofonen, vier Trompeten, vier Posaunen, Piano, Gitarre, Bass und Schlagzeug herrscht wohltuende Beständigkeit. Beste Voraussetzungen also, dass die Frau (Pianistin Alexandra Fischer) und 16 Männer abermals im museum mobile zur absoluten Höchstform auflaufen und bekannten Evergreens wie „In The Mood“, „A Tisket A Tasket“, „Smoke Gets In Your Eyes“ oder „Over The Rainbow“ mit Charme, Humor sowie viel Liebe zum Detail ein frisches, vitales Antlitz verleihen. Als Co-Pilotin nimmt das Orchester auf seiner Zeitreise diesmal die wunderbare Vokalistin Jasmin Bayer mit. Die perfekte Rezeptur also für das Comeback eines perfekten Swing-Menüs.
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Es hieße Eulen von seinem Wohnort Weilheim nach Neuburg zu tragen, müsste man die Vorzüge des in Leipzig lehrenden Jazzprofessors Johannes Enders noch eigens hervorheben. Nicht nur sein improvisatorisches Können als Solist gilt mittlerweile europaweit als konkurrenzlos, seit Jahrzehnten überzeugt der 57-jährige Ausnahme-Tenorsaxofonist als veritabler Komponist und Bandleader. Nach seinem furiosen 2023er-Gastspiel kommt Enders jetzt mit der kühnen Umsetzung eines neuen Projekts zurück nach Neuburg: Welche Standards im Great American Songbook werfen welche Fragen auf? Da gibt es zum Beispiel „What Are You Doing The Rest Of Your Life“, „Whatʼs New“ oder „Where Are You“. Mit einem erstklassigen besetzten, internationalen Quartett versucht der Hüne darauf, aber auch auf viele andere drängenden Fragen der Menschheit Antworten zu finden. Dabei assistieren ihm der Wiener Pianist Oliver Kent sowie die Amerikaner Josh Ginsburg am Kontrabass und Gene Calderazzo am Drumset. Trotz gegensätzlicher Einflüsse liegt der Fokus bei den „Standard Questions“ immer auf Melodie, Dynamik und Rhythmus. Ein Prinzip von Johannes Enders, der die Standards nicht bloß kopieren möchte, sondern vielmehr das Verinnerlichen des kreativen Potenzials eines Songs in den Vordergrund stellt. Wie immer ein Erlebnis!
Aktuelles Album:The Creator Has A Master Plan B – Enja-Yellowbird/Edel

Normalerweise sollte man mit Superlativen äußerst sparsam umgehen, aber hier scheinen sie ausnahmsweise angemessen: Émile Parisien ist der wichtigste und für das Vokabular seines Instruments einflussreichste Sopransaxofonist unserer Zeit. Ein Ruf, den der Franzose mit jedem Konzert, jeder Veröffentlichung ein Stückchen mehr untermauert. Zuletzt machte der 42-Jährige dem Neuburger Hofapothekenkeller unmittelbar vor dem ersten Lockdown der Corona-Pandemie im März 2020 seine Aufwartung. Nun kehrt er zurück – noch ein Stück reifer und kompletter. Wobei Parisien und die Seinen nicht unbedingt einen revolutionären, aber in jeder Hinsicht unorthodoxen Weg beschreiten: Sie wählen ein traditionelles akustisches Besetzungsformat, agieren damit zunächst leise, fast kammermusikalisch, um dann wohldosiert über technoide elektronische Beats, Loops, Soundflächen und -bilder eine hinreißende Spannung zwischen Groove und meditativer Entspannung zu erzeugen. Dabei unterstützen ihn seine engsten Freunde – nicht nur musikalisch, sondern auch privat –, die samt und sonders über herausragende Fähigkeiten verfügen. 20 Jahre spielen Schlagzeuger Julien Loutelier, Pianist Julien Touéry und Bassist Ivan Gélugne schon zusammen, eine Art Porzellanhochzeit. Der perfekte Rahmen für einen Ausnahmesaxofonisten wie Émile Parisian.
Aktuelles Album:Les Égarés – ACT/Edel

„Ein Typ mit einer Gibson L5, der für sein Leben gern Jazz und brasilianische Musik spielt.“ Mit diesen Worten hat sich Paulo Morello in einem Interview selbst beschrieben. Eine zwiegespaltenes, aber dennoch glückliches Musikerleben, das der 54-Jährige logischerweise auf den einfachen Nenner „Sambop“ bringt, die Verschmelzung zweier Begriffe, von denen der eine für die Kernstilistik des modernen Jazz und der andere für die wichtigste Form und den prägendsten Rhythmus der brasilianischen Musik steht. Dabei treffen Samba und Bebop nicht einfach nur aufeinander. Paulo Morello, einer der interessantesten Brazilian-Jazzgitarristen Europas, formt mit seinen absolut ebenbürtigen Mitstreitern aus den beiden Idiomen eine neue, ganzheitliche Form von klingender Schönheit. Der Perkussionist Mauro Martins und der Bassist Sven Faller – nebenbei auch noch künstlerischer Leiter der Neuburger Sommerakademie – sowie Morello werfen ihre ganze Erfahrung in die Waagschale, um die federnde Leichtigkeit brasilianischer Musik und die Raffinesse, Intensität sowie den Speed des Jazz zusammenzuführen. Gerade so, als ob Duke Ellington sein „I’m Just A Lucky So and So“ als funky Baião konzipiert hätte. Und wenn die Musiker als Ausgangpunkt mal einen Jazzstandard wählen, dann wird dieser eben rhythmisch „brasilianisiert“. Sambop eben!
Aktuelles Album:Sambop – In+Out/Edel