Tom Reinbrecht & Sacred Sounds feat. Claudio Roditi | 30.01.2009

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Der Name „Sacred Sounds“ mag zwar etwas gewagt klingen, er kommt aber der Sache, sprich dem musikalischen Gesamtkonzept von Melodie und Klangcharakteristik, ziemlich nahe. Tom Reinbrecht, der Münchener Bandleader an den Saxophonen hat Mut zur Harmonie.  Wunderschöne Melodien und Harmonien ziehen sich denn auch wie ein roter Faden durch den ganzen Konzertabend, ohne daß diese in Belanglosigkeit abdriften. Vielmehr kommen einem die Songs irgendwie vertraut vor, als seien sie Klassiker und Evergreens. Dabei handelt es sich überwiegend um Eigenkompositionen von Tom Reinbrecht. Daß hierbei nie der Verdacht eines Plagiats aufkommt belegt, daß Reinbrecht nicht nur ein großartiger Saxophonist sondern ein ebensolcher Komponist ist.

Zum perfekten Klangerlebnis tragen erst einmal die gleichberechtigten und auf Augenhöhe agierenden Christian Doepke am Piano, Peter Cudek am Bass und Guido May an den drums mit bei. Veredelt wird das alles noch durch den virtuos agierenden Claudio Roditi an Trompete und Flügelhorn, der sich nahtlos ins Bandgefüge einordnet. Mit seinem warem und intonationssicherem Ton übernimmt er zusammen mit Reinbrecht meist die Melodieführung, ohne sich in den Vordergrund zu spielen; die Bläsersätze sind ein wahrer Genuß!

Ob das relaxte im Bossa-Rhythmus daherkommende „Tikum Olam“, die wunderschöne Walzerballade „Sophies World“ oder das temperamentvolle „Sweet Vedetta“, sie alle haben einen enormen Wiedererkennungswert und durchaus das Zeug zum „echten“ Klassiker.

Frischer, eigenständiger und moderner Swing-Bop der Spitzenklasse; der Stoff aus dem die (musikalischen ) Träume sind.