The Funny Valentines | 15.02.2013

Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
 

„Flyin‘ High!“ Die Einladung zum Flug über den großen Teich hielten sie konsequent durch, die vier Stewardessen, die als Funny Valentines auf der Bühne des Birdland standen im kleinen Blauen samt Rollköfferchen – oder war es umgekehrt? „Straighten Up and Fly Right“ hieß es da mit Zwischenziel Karibik. Prompt wurden die Uniformjacken gegen Glitzertops getauscht, Girlande inklusiv.

Vergnügen bereitete es allemal, zuzuhören, wie die Vier in mehrstimmigem Wohlklang etliche populäre Klassiker der guten alten Zeit in den den Jazzkeller zwitscherten. „Why Don’t You Do It?“ Gute Frage! Spaß zu haben ist schließlich nicht verboten bei „Valentines Mambo“ und „Honey Pie“.

Hermine Gascho, Barbara Roberts, Anna Hermann und Gina Lindner, die beiden letzteren noch nicht so lang an Bord, brachten die Songs mit viel swing und Charme in vorzüglicher Intonation, nicht immer mit der erforderlichen Akkuratesse und Artikulationssicherheit. Die abwechslungsreichen Arrangements gaben den Stimmen Raum für Reibung und Harmonie, variierten geschickt die Farben auf der Reise von Trinidad über die Ostküste der USA – Pennsylvania 6-5000 ist übrigens angeblich die älteste durchgängig gültige Telefonnummer in New York City – bis nach Bayern: „I setz mi an den Tisch und schreib mir selbst a Briaferl“. Ansonsten schnurrten die Pussycats und sangen die Bluebirds, floss der Blues nahtlos über in die „Mood Indigo“ oder den Sunshine, der so happy macht.

Peter Wegele am Bösendorfer, Eric Stevens am Bass und Dittmar Hess am Schlagzeug begleiteten in guter Mischung aus Engagement und Zurückhaltung. Mit leichtfüßigem Groove und optimistischer Elastizität erweiterten sie den Flug noch um ein ein paar Fuß nach oben: „Fly Me to the Moon“.

Dann hieß es wieder „Sing, Sing, Sing“, und die Funny Valentines, nahmen das Publikum weiter mit auf die „Sentimental Journey“ inZeiten, als die Andrew Sisters ihre großen Erfolge feierten mit jener wunderbar schwebenden Mischung aus mehrstimmigem Gesang, swingender Nonchalance, lächelnder Heiterkeit und einem charmanten „Dankeschön“.