Subtone | 08.12.2012

Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
 

Groove, Dichte, Bewegung und kreative Intelligenz zeichneten das Konzert von Subtone im Neuburger Birdland aus.
Es gehört schon ein gutes Maß an professioneller Einstellung dazu, vor eher mager anwesendem Publikum das Beste zu geben. Gleichwohl: Mit hoher Konzentration, individuellem Ehrgeiz und engagiertem Zusammenspiel zogen die Fünf ihren Auftritt auf denkbar hohem Niveau durch, brachten jazzige Großstadtluft mit aus New York, wo sie bis vor kurzem ihre Zelte aufgeschlagen und ihre Lebensmittelpunkte definiert hatten. „Der Konkurrenzdruck drüben ist sehr, sehr groß“, meinte dazu der junge Pianist Florian Höfner, der gerade deshalb vorerst auch noch in den Staaten bleiben will, denn „man lernt einfach ungeheuer schnell dazu und wird besser.“
Magnus Schriefl an Trompete und Flügelhorn, Malte Dürrschnabel an Altsaxophon und Klarinette, Florian Höfner am Flügel, Ruben Samama am Bass und Peter Gall am Schlagzeug zeigten einerseits, wie fruchtbar der transatlantische Austausch ist, andererseits, dass der Jazz auch auf unseren Längengraden eine gute Zukunft hat.
Interessant blieb vor allem, dass Subtone nicht einfach nur (nach)spielen, was hip ist im Big Apple, sondern erkennbar europäische Wurzeln pflegen in ihren differenziert ausgetüftelten Stücken mit einem geradezu suitenartigen Verlauf, in dem Komposition und Improvisation gleichermaßen zu ihrem Recht kommen.
Imponierend war der kompakte Bandsound, vor dessen selbstverständlicher Kameradschaft die Qualität der Soli wie von selbst daherkam. Individualität und Zusammengehörigkeitgefühl verschmelzen bei Subtone so stark, dass selbst unbegleitete Solopassagen immer als integrativer Teil eines Ganzen wirkten und, bei aller Profilierung der individuellen Klangfarbe, immer im Zusammenhang und –klang mit den anderen blieben.