Stephan Holstein – Wolfgang Lackerschmid Quintett | 23.11.2007

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Mit Stephan Holstein (Klarinette, Saxophon) und Wolfgang Lackerschmid (Vibraphon), die dieses Mal in Quintettbesetzung auftragen, kamen wieder einmal gern gesehene und gehörte Stammgäste ‑ man kann sagen Freunde des Hauses ‑ in den Birdland Jazz Club.
Dieses Mal standen überwiegend Eigenkompositionen von Wolfgang Lackerschmidt auf dem Programm. Dessen melodiebetonten Kompositionen zwischen Swingjazz, Klassik und südamerikanischer Rhythmik zauberten von Anfang an ein Lächeln in das Clubgewölbe. Dazu trugen neben Lackerschmid und Holstein auch die ausgezeichneten und versierten Bandkollegen bei, so da wären: Tilman Jäger am Piano, Martin Simon am Bass und Jochen Weiß am Schlagzeug. Und wieder einmal wurde bewiesen, dass intelligente Jazzmusik auch Spaß machen kann. Schon an Songtiteln wie „Blue Ouzo“ oder „Bluesrangoutang“ konnte man das erahnen. Und im Stück „Neu-Brandenburg“, werden augenzwinkernd Bachsche Fugen, Ragtime und Jazzstrukturen durcheinander gewürfelt.
Zudem beherrscht es das Quintett perfekt, schwierige rhythmische Strukturen (wie z. B. bei „Blue Ouzo“ im 7/4-Takt) locker und einfach klingen zu lassen.
Holstein und Lackerschmid übernahmen überwiegend die immer wieder von virtuosen und einfallsreichen Improvisationen unterbrochene Melodienfürung, wozu Klarinette und Vibraphon geradezu prädestiniert sind. Dabei wird auch den restlichen Bandmitgliedern genügend Freiraum für gelegentliche Intermezzi gegeben.
Bei diesem Konzert vergeht die Zeit wie im Fluge. Und ehe man sich versieht, ist es nach zwei heftig erklatschten Zugaben schon wieder zu Ende. Kurzweilig, harmonisch – Jazz; ein Widerspruch? Mitnichten!