Schmidt & Brandt Quintett | 27.10.2007

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Am Samstag gastierte das im Saarland ansässige „Schmidt & Brand Quintett“ im Birdland.
Präsentiert wurde ein stilübergreifender Mix aus Post- und Bebop, gewürzt mit etwas Swing und Blues; vorgetragen mit „Continuance“, wie es der wortspielerische Titel (continue/contenance) der aktuellen CD trefflich auf den Punkt bringt.
Dabei hatte das Ensemble wahrlich keinen leichten Stand, da am Tag zuvor das „Lynne Arriale Trio mit Benny Golson“ gastierte. Das dies auch einer der Gründe für den nur mäßigen Zuschauerbesuch sei, mutmaßte auch Stephan Brandt, Schlagzeuger und einer der beiden Namensgeber der Gruppe. Das tat aber der Qualität und der Spielfreude keinen Abbruch.
Das 1994 gegründete Trio um Jürgen Schmidt, Stephan Brandt, und Stefan Engelmann erweiterte sich 1998 mit den beiden hochkarätigen Saxophonisten Thomas Girard und Oleg Berlin zum Quintett. Das dadurch neu entstandene Klangbild ist auch eines der Markenzeichen der Band mit einem großen Wiedererkennungswert.
Jürgen Schmidt am Piano, Stephan Brandt am Schlagzeug und Stefan Engelmann am Bass -alles natürlich absolut versierte Musiker- ließen denn auch den beiden Saxophonisten meist den Vortritt.
Diese wechselten sich sowohl was die Soli als auch die Instrumentenwahl -Tenor- bzw. Sopransaxophon- ständig ab und steigerten sich immer wieder zu fulminanten Improvisationen, ohne dabei den Boden unter den Füßen zu verlieren. Am Ende mündet dann alles in harmonischem, mal parallelem, mal gegenläufigem Zusammenspiel.
Das Repertoire an diesem Abend bestand meist aus erstklassigen Eigenkompositionen von Thomas Girard und Jürgen Schmidt. Aber auch John Coltrane wird mit „On Green Dolphin Street“ und Lynne Arriale (siehe oben) mit „Yesterdays“ die Referenz erwiesen. Und als Zugabe gab es noch eine spannende Version von „Yesterday“.
Wäre nur zu wünschen, das das Ensemble ihren Bekanntheitsgrad zumindest auf den ganzen deutschen Raum ausweiten könnte und dass nicht immer nur auf die so genannten „großen Namen“
sondern in erster Linie auf Qualität geachtet wird.