Bin ich versehentlich in Charlie Chaplins „Modern Times“ geraten oder lockt mich der unwiderstehliche Klang eines geheimnisvollen Wesens von fernen Gestaden jenseits der Meeresuntiefen? Auf jeden Fall lohnte es sich den ungewöhnlichen Tönen zu lauschen, die da im Birdland von der Bühne ertönten.
Die wenigen ZuhörerInnen konnten sich treiben lassen im Klang der Zeit. Das phantasievolle „Samo Salamon – Tony Malaby – Roberto Dani Trio“ ergötzte mit Arrangements völlig jenseits allen Mainstreams und doch konnte man sich den lockenden, schrägen und oftmals auch sehr berührenden Kompositionen kaum entziehen. Was Samo Salamon an der Gitarre, Tony Malaby am samtigen Tenorsaxophon und Roberto Dani am Schlagzeug entwickelten passte in keine Hörschublade.
In der Tradition des freien Jazz stehen die drei, spielen mit einem hohen Maß an Spontaneität. Das hört sich an wie ein Gespräch, bei dem jeder redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Dennoch ist es echter Dialog, die drei beziehen sich immer wieder aufeinander. Sie gehören hörbar zusammen und bilden ein echtes Trio. Ein bisschen muss man sich als Konzertbesucher darauf einlassen. Aber dann kommt man aus dem Staunen nicht heraus und erliegt der wundersamen Musik.