Wer träumt ihn nicht in grauem November am Donaustrand, den Traum von der Copacabana? Wie schön es doch wäre, statt im Nebel zu frieren im sommerlichen Rio die Sonne auf der Haut zu spüren, die Atlantikbrise zu genießen, die Wellen rauschen zu hören und entspannter Musik zu lauschen! Mehr als einen Hauch davon zauberte Martin Müller mit seiner Band in den Neuburger Jazzclub.
Seit vielen Jahren bewegt sich der Karlsruher Gitarrist auf der „Rua Baden Powell“ mitten ins Herz der brasilianischen Musik, schreibt seine musikalischen „Noticias“ ins Tagebuch des Lebens, widmet sich dem Samba wie der Bossa Nova und folgt den Spuren der großen Musiker Brasiliens, unter denen Baden Powell de Aquino die Phantasie alle Gitarristen nachhaltig beflügelte. Mit einer handverlesenen Band hat Müller sein „Rua Baden Powell Project“ angereichert. Antoine Fillon am Schlagzeug, Markus Bodenseh am E-Bass und Jochen Feucht auf den Spuren Stan Getz‘ am Saxophon begleiten den Gitarristen mit dem sanften Sound und der differenzierten Musikalität. Authentisch, eher leise, sensibel und gelassen spielt Müller die zauberhafte Musik von Baden Powell, Antonio Carlos Jobim und Egberto Gismonti, denen er auch mit eigenen Werken die eine und andere Hommage widmet. Die brasilianische Sängerin Juliana Da Silva komplettiert das Quintett mit ihrer warmen biegsamen Stimme und sorgt dafür, dass die Sehnsucht nach dem Sommer nur noch größer wird in der „Tristezza“ des Nordens.