Phil Markowitz Trio | 01.12.2012

Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
 

„Taxi Ride“ heißt die aktuelle CD des New Yorker Pianisten Phil Markowitz. Und wie eine nicht zu hektische Taxifahrt durch die lebendige Metropole gab sich das Triokonzert der Art of Piano Nr. 144 im Neuburger Birdland Jazzclub.

Markowitz ist ein begnadeter musikalischer Geschichtenerzähler und Klangmaler, einer, der mit wenigen Akkorden schwebende Lichteffekte erzeugt, Blicke quer durch die Streets und Avenues des Big Apple schweifen lässt, über den Quai des Flusses schaut, die spiegelnden Wellen spielen sieht und flüchtige, gleichwohl intensive, entschleunigte Augenblicke Revue passieren lässt, der Bilder einfängt und immer neue kleine Entdeckungen macht. Das wirkt mal dezent impressionistisch wie in „Mirrors“, mal cool und introvertiert wie in „Pressure“, dann wieder lyrisch und elegisch in Ellingtons „In a Sentimental Mood“.

Der Bösendorfer schwebt, flirrt, klingt unter den Händen eines wahren Magiers, eines Meister der feinen Nuancen, der dem Pianotrio Bill Evans’scher Prägung mit einer überaus flinken Linken seine eigene Farbe gibt. Der haben auch Jay Anderson am Bass und Obed Calvaire am Schlagzeug das Ihre beizugeben, zurückhaltend in feinem swing, sensitiver Zuordnung und gepflegtem Drive. „Spring is Here“ – mitten im Winter: Jazz in großem Facettenreichtum, unaufdringlich, fein und voller Substanz!