Pablo Held Trio | 07.12.2013

Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
 

Das Piano als Medium introspektiver Reflexion, das Trio als Ort kommunikativer Öffnung, Musik zwischen Komposition und Improvisation als klanggewordene Spontaneität im interaktiven Fluss der gegenseitigen Inspiration! Man kann’s auch einfacher ausdrücken: Da waren Drei auf der Bühne des Birdland, die was zu sagen hatten, keine Lautsprecher, auch keine Leisetreter, sondern hellwach aufeinander hörende, ungeheuer aufmerksam, vertraut und intensiv miteinander spielende Musiker von großer Klasse.

Kaum ein Pianist der jüngeren Generation in Deutschland dürfte über ein reichhaltigeres Ausdrucksspektrum an seinem Instrument verfügen als der noch nicht ganz 27jährige, in Köln lebende Westfale Pablo Held. Gemeinsam mit den Intimi Robert Landfermann am Bass und Jonas Burgwinkel am Schlagzeug buchstabiert Held bereits seit 2005 die Möglichkeiten der Pianotrio-Tradition seit Bill Evans durch, bereichert deren Repertoire um Stücke z.B. von Frederic Mompou, Manuel de Falla oder Joni Mitchell sowie Kompositionen seines Vaters Peter Held und erweitert das Vokabular um eine feinsinnige, zart glitzernde, mehrdimensionale Eigenständigkeit.

Höchste persönliche Integrität und respektvoller Tiefgang zeichnen die Musik eines Trios aus, dessen schöpferischer Esprit zugleich einen Weg in die Zukunft des Genres weist. Das ist ja leider allzu oft der Gefahr ausgesetzt sich in Geschwätzigkeit zu verlieren oder in Ritualen zu erstarren. Da wirken die Drei auf der Bühne des Birdland wie die klassischen Ritter in silberner Rüstung, auf leisen Sohlen freilich, aber umso strahlender!