Malletts & Friends | 06.12.2013

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Mallets heisst übersetzt Schlägel, gemeint sind in diesem Fall jene, die man für das Vibraphon benutzt.
Und die lässt der Neuburger Bandleader Bernhard Reitberger an diesem Abend im Birdland Jazz Club temperamentvoll wirbeln, wie bei den originell betitelten Eigenkompositionen wie „A, do schau her“ oder „Shice Tog“. Gerade bei diesen rhythmischen, treibenden Stücken, zu denen auch das
R&B-artige „Sticks“ von Cannonball Adderly zählt, kommt auch das etwas herbe Saxophon von Christoph Zoelch gut zur Geltung. Gregor Spreng am Piano stellt mit seinem eher ruhigen Anschlag einen ausgleichenden Gegenpol dar. Das Rhythmusfundament bilden die präzise und unaufgeregt agierenden Ted Matschi am Bass und Walter Bittner an den Drums.

Nach einer geraumen Zeit des Findens harmonierte die Combo im Verlauf des Konzertes immer
besser, was sich besonders auch in den langsameren Stücken wie den geschmackvollen Balladen „VIP-Lounge“ oder „3 ½ Times And Gone“ bemerkbar machte. Auch die Zurücknahme des manchmal etwas starken Vibraphonhalles bzw. -vibratos kam diesen Stücken zugute.

So war es dann auch nur folgerichtig, dass das Ensemble bei ihrem Heimspiel die Bühne am Ende nicht ohne Zugabe verlassen durfte. Und so wurde das Publikum mit dem einschmeichelnden und wiegenden Rhythmus des altehrwürdigen „Las Vegas Tango“ von Gil Evans in eine verschneite
Nikolausnacht entlassen.