Oliver Wasilesku Trio | 27.02.2015

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Nach 2010 und 2014 gastierte das Oliver Wasilesku Trio am Samstag bereits zum dritten Mal im wieder voll besetzten Birdland Club. Allein diese Tatsache sagt schon einiges über die die Qualität eines Ensembles aus. Die Lokalmatadore Oliver Wasilesku am Piano, Ulrich Schiekofer am Bass und Tom Diewock an den Drums wurden den Erwartungen an diesem Abend voll gerecht.
‚Er sei etwas nervös, da das Konzert mitgeschnitten und der ein oder andere Titel eventuell einmal auf einer Live-CD erscheinen würde‘, sagte der Bandleader bei seiner Ansage. Von Nervosität war beim Trio aber nichts zu spüren. Vielmehr wurden die Songs souverän und ausgereift präsentiert; der Gesamtklang des Ensembles war kompakt und stimmig.
Die Musiker nehmen einen mit auf eine Reise durch die Geschichte des klassischen Jazz‘. Präsentiert werden überwiegend Standards und Titel aus dem „Great American Song Book“, verpackt in zeitgemäßen Arrangements; so unter anderen das zackige „Well You Needn’t“ von Thelonious Monk, das verspielte „The Midnight Sun“ von Lionel Hampton oder das soulige „Street Life“ von Joe Sample.
Und schließlich beweisen die drei Protagonisten, dass auch Filmmusik in abgespecktem Trioklang seinen Reiz hat, wie zum Beispiel das relaxte „How Deep Is The Ocean“ von Irving Berlin. Besonders zeigt sich das auch in der Tatort-Titelmelodie von Klaus Doldinger, die hier auch ohne großes Orchester und Saxophon wirkt. Gerade auch hier beweisen Oliver Wasilesku mit seinen swingenden, kultivierten Pianoläufen, Ulrich Schiekhofer mit seinem treibendenden und warmtönenden Walking-Bass sowie Tom Diewock mit seinem rhythmisch klar strukturiertem Drumming ihr großes Können.
Erwähnenswert ist schließlich noch die Umstand, dass das Trio mit ihrem erstklassigen, niveauvollen Mainstreamjazz vor allem auch junge Leute dem Jazz näherbringt, was an diesem Abend auch ein Blick ins Publikum beweist.