Munich Swing Orchestra feat. Lynelle Jonsson | 13.09.2012

Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
 

 (Audi Forum Ingolstadt)

Seit mehr als einem Jahrzehnt ist die Reihe Jazz im Audi Forum nun ein fest etablierter Bestandteil der Erlebniswelt rund um das Automobil mit den vier Ringen. Auch die jüngst begonnene Staffel wartet mit allerlei echten Highlights auf, wie Stephan Öri, der Leiter des Audi Forum Ingolstadt, und Manfred Rehm, Präsident des Neuburger Jazzclubs Birdland bei einer Pressekonferenz erläuterten.

Rehm, der seit Beginn die programmatischen Fäden spinnt, betonte die Bedeutung des Veranstaltungsorts: „Hier haben wir eine unvergleichlich attraktive Bühne für große Gruppen; daher liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten naturgemäß im Bereich der Bigbands.“ Dass die Auftrittsmöglichkeiten für solche Klangkörper in Deutschland eher rar sind, belegt auch die Tatsache, dass etliche Bands auf ihren Europatourneen nur einen einzigen Auftritt in Deutschland haben, im Audi Forum Ingolstadt eben, heuer das „Orchestre National du Jazz“ mit einem Piazolla Programm am 18. Oktober. Auch das Pasadena Roof Orchestra kann als ein echtes Kraftwerk des Jazz bezeichnet werden, und wird am 15. November authentischen Old Time Swing auf höchsten Niveau im museum mobile erklingen lassen. Bei der Django Reinhardt Night am 6. Dezember gibt es Gelegenheit, neben dem Geiger Martin Weiss das jüngst in Montreux umjubelte Gitarrenwunderkind Andreas Varady zu bestaunen. Grund genug, sich auf die Konzerte zu freuen, wie Stephan Öri feststellte: „ Erlaubt ist alles, was swingt!“ Das gilt nicht minder für die wöchentliche After Work Jazz Lounge in der Bar des Audi Forums (Donnerstags 18:30). Im September sind dort mit den Lokalmatadoren von C’est Si Bon und den beiden Duos Geoff Goodman/Hugo Siegmeth sowie Paulo Morello/Jermaine Landsberger so anregende wie entspannende Momente garantiert.

Mit der wiederholten Verpflichtung des Munich Swing Orchestra zum Auftaktkonzert auch dieser Saison wollen die Veranstalter klar machen, dass sie bei aller Internationalität auch in der Region verwurzelt sind. Und die 17 Herren, verstärkt durch die versierten Sangeskünste der Amerikanerin Lynelle Jonsson, legten los wie eine gut geölte Swingmaschine, von vorn herein in maßvoll beschleunigter Drehzahl, kompakt wie ein D-Zug auf großer Fahrt nach Chattanooga, weit mehr als nur ein Hauch der guten alten Zeit!