(Jazz im Audi Forum Ingolstadt)

Beschwingte Bläsersätze, eine Rhythmusgruppe im gemäßigten Vorwärtsgang und flüssig swingende Soli bot das Munich Swing Orchestra im Audiforum anlässlich der 500. Sendung der Kultserie des Bayerischen Rundfunks „Jazz auf Reisen“. Der Big Band Abend bot angenehme Unterhaltung auf einer Reise in die gute alte Zeit, nicht mehr, nicht weniger.

Duke Ellington, Glenn Miller, Benny Goodman, Artie Shaw – Namen, die für die große Zeit des Swing stehen, jener Entwicklungsphase des Jazz, in der die Tanzsäle und Konzerthallen gleichermaßen gut besucht waren. Dieser Ära und ihren Protagonisten hat sich das Munich Swing Orchestra unter der Leitung von Charly Hahn verschrieben, dampft mit dem „A-Train“ durch New York, frönt dem „St. Louis Blues“, lädt ein zum Träumen vom Land „Over the Rainbow“ und lässt den „Apple Honey“ schmecken. Unter den zehn meist gewünschten Titeln US-amerikanischer Radiohörer seien immerhin fünf aus der Swing-Ära, erklärte der moderierende Tenorsaxophonist Dieter Müller-Sohnius in der Gewissheit, dass der Swing auch hierzulande noch jede Menge Zustimmung finde, und mit dem Versprechen: „Mindestens vier davon bekommen Sie heute zu hören.“ Die Arrangements der Alten Meister sind auch 60 Jahre nach der Hoch-Zeit des Swing noch voller Potential. Obzwar tausend mal gehört entfalten die Stücke immer noch einige Wirkung, bringen so manchen Fuß zum Wippen und zaubern das eine oder andere wohlgefällige Lächeln auf die Lippen der Zuhörer. Die kanadische Sängerin Nina Michélle beschwört dazu des Dukes jazz-weise Einsicht „It don’t mean a thing, if it ain’t got that swing“, gibt mit angenehmem Timbre „All of me“ und „Makin‘ Whoopee“ zum Besten und besingt den „Foggy Day“ sowie die „Sunny Side of the Street“.

Alles in Allem litt der Abend zwar deutlich unter der steten Berechenbarkeit einer Band, die eher für den Tanzsaal geeignet erschien als für ein Konzert, andererseits bot man gute Unterhaltung in unbeschwerter Heiterkeit. Für ein Jubiläum nicht die schlechteste Einstellung.