Monaco Bigband – Audi Forum Ingolstadt | 10.04.2025

Donaukurier | Karl Leitner
 

Was verbindet München mit Monaco? – Der legendäre „Monaco Franze“ mit Helmut Fischer in der Hauptrolle? Die Kabarett-Truppe „Monaco Bagage“? Die letzte Partie des FC Bayern gegen den AS Monaco vom 7. August 2023 (4:2)? Die Sache ist viel einfacher: München ist Monaco, nur eben auf italienisch. An diesem Abend jedenfalls stehen und sitzen die Musiker der an der Isar beheimateten Monaco Big Band auf der Bühne des Audi Forums und bitten ihre Zuhörerschaft zu einer „Reise durch die Jazzgeschichte“. So zumindest nennt sich ihr Programm für diesen speziellen Anlass, in dem Duke Ellington und Count Basie ebenso wenig fehlen dürfen wie Bennie Goodman und Buddy Rich.

Die 19 Damen und Herren, die unter der Leitung von Posaunist Gerd Fink am Ende von einem begeisterten Publikum im fast ausverkauften Forum zu zwei Zugaben aufgefordert werden, machen ihre Sache ausnehmend gut. In mehrfacher Hinsicht, denn zum einen präsentieren sie ein Programm, das sich an den Bedürfnissen zweier Hörergruppen ausrichtet. Jenen, die sich in der Swing-Ära und im Goldenen Zeitalter der Big Bands sowieso schon auskennen wie in ihrer eigenen Westentasche, werden Stücke geboten, die sogar für sie echte Sonderfälle sein dürften. „Teddy The Toad“ etwa, „“Ory’s Creole Trombone“ oder Carl Strommen’s „The Opener“. Wer’s mehr mit den Evergreens hat, der kann sich über Artie Shaw’s „Begin The Beguine“, I Found A New Baby“, „Love For Sale“ nach Art von Buddy Rich und „Cute“ freuen und natürlich über Glenn Miller’s „In The Mood“. Die Mischung macht’s, und die ist sehr gelungen.

Wie zum anderen auch die Interpretation. Wie die Band mit den Arrangements von Sammy Nestico und Neal Hefti wie auch mit denen der Bandmitglieder Bernhard Knüpfer (Trompete) und Georg Haselbek (Tenorsaxofon) umgeht, genügt absolut professionellen Ansprüchen. Die drei Bläsersätze etwa in „Satin Doll“ wirken bestens aufeinander eingespielt, das Netzwerk funktioniert die gesamte Zeit über ausnahmslos prächtig, die einzelnen Zahnräder greifen perfekt ineinander und die Feinabstimmung zeugt von der Disziplin und der Konzentrationsfähigkeit aller Beteiligten, wobei dennoch nichts verkrampft wirkt, nichts zaghaft. Von etwaigen Unsicherheiten keine Spur. Die Band legt viel Wert auf eine optimale dynamische Dosierung, das richtige Verhältnis zwischen druck- und kraftvollen Passagen und Stellen, an denen es vorteilhaft ist, sich zurückzunehmen.

In der Tat hat man im Audi Forum, der Location in der Region, in der sich die Big Bands quasi die Klinke in die Hand geben, selten ein Jazz-Orchester erlebt, das auf so spannende Art und Weise für sein Publikum ein dermaßen interessantes wie auch unterhaltsames Programm vorbereitet hat. Diese Band, für die dieser Auftritt der erste überhaupt im Audi Forum war, möchte man unbedingt noch öfter hier vor Ort erleben, wobei es im Grunde ganz gleich ist, ob im Namen nun Monaco, Munique, Munich oder Minga steht. Hauptsache, ihre Art, Big Band Jazz zu spielen, bleibt so spritzig, engagiert und peppig wie an diesem Abend.