Keine Schublade, kein Klischee, keine Kategorie, in die man das Konzert der Mikkel Ploug Group im Birdland Jazzclub einsortieren könnte. Klappe zu, Affe tot? Nichts da, das lebt, mit Energie und Phantasie!
Was der dänische Gitarrist Mikkel Ploug, seine ständigen Begleiter Jeppe Skovbakke am Bass und Sean Carpio am Schlagzeug sowie der amerikanische Freund Mark Turner am Tenorsaxophon in den Jazzkeller hinein zupfen, schlagen, blasen, sprüht nur so von Spiellaune, originellen Linien, unorthodoxen Ideen. Zumeist zumindest! Nur selten – dann aber heftig – rutscht vor allem der Bandleader ab in ein reichlich lautes, esoterisch-ätherisches Gefussel, von dessen Selbstverliebtheit die Mitspieler, zumal der ausgezeichnet aufspielende Mark Turner, fast erdrückt werden.
Bleiben wir bei den weit überwiegenden wirklich guten Momenten: Kompakte rhythmische Konsequenz, offene Klangräume, sehr bemerkenswerte Soli und weit gespannte Intervalle im „Harmoniehof“ – so der Titel der aktuellen CD der Band – runden ein musikalisches Konzept, dessen irrlichternde Unstetheit auf der anderen Seite geradezu Methode ist. Da passt die Hommage an Bela Bartok wie die Assoziation an die psychedelische Musik der späten 60er Jahre.
Ein Bonbon noch im Nachhinein: Während die andern sich schon an der Bar labten, betrat Mark Turner noch einmal die Bühne für ein wunderbares einsames Solo.