Makiko Hirabayashi Trio | 28.03.2014

Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
 

Was passiert als nächstes? Die Frage, die den Jazz so spannend macht, so herrlich unberechenbar und inspirierend, war mit Händen zu greifen beim Konzert von Makiko Hirabayashi, Klavs Hovman und Marilyn Mazur im Neuburger Birdland.

Zum 159. Mal gab’s ein Konzert in der Reihe Art of Piano. Eigentlich sind es ja nur 88 Tasten, im Trio dazu noch vier Saiten, ein paar Trommeln und Becken, letztere diesmal ergänzt durch eine Vielzahl an Glöckchen, Zimbeln, Rasseln und vielem mehr.

Die Reise ins Abenteuerland ist immer neu, unerschöpflich scheint, was Klavier, Bass und Schlagzeug zu entlocken ist. Ost und West, Nord und Süd, Alt und Jung, Archaisches und Modernes zeigten sich im Makiko Hirabayashi Trio vereint.

Meditative Melodien mischten sich mit filigranen Rhythmen, Herzschlag-Grooves mit urbaner Hektik, Händel mit Bartok, Jarrett und Paul Bley. Zuweilen brachte die Perkussion von Marilyn Mazur neben ätherisch mystischen Elementen auch reichlich Unruhe ins Spiel, im Ganzen aber bot der Abend eine überaus reizvolle Bandbreite unterschiedlicher musikalischer Impulse.

Die quirlige, so koboldgleiche wie elfenartige Pianistik der ungemein virtuosen Makiko Hirabayashi, der feingliedrig empathische Bass von Kavs Hovman und das phantasievoll eindringliche Schlagzeug von Marilyn Mazur versammelten in sich die Essenz einer ganz eigenen, mitreißenden, weltoffen undogmatischen Form improvisierter Musik. Und was passiert als nächstes?