Dena DeRose Trio | 29.03.2014

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Kaum zu glauben, dass die in Graz lebende New Yorker Pianistin und Sängerin Dena DeRose bei uns noch immer als Geheimtip gilt. Bei ihrem fulminanten Auftritt im Birdland Jazz Club am Samstag bewies sie auf eindrucksvolle Weise, dass sie mit weitaus bekannteren Namen wie Diana Krall locker mithalten kann.
Im Stile einer Shirley Horn, der sie folgerichtig auch ihr kommendes Album widmet, zieht sie alle Register Ihres Könnens. Ihre klare und intonationssichere Stimme kann mal locker swingen, mal lustvoll scatten oder sinnlich schmachten. Auch ihr Pianospielist äußerst wandlungsfähig und harmoniert perfekt mit ihrer Stimme.
Bei Ihrem zweiten Auftritt im Birdland wird DeRose dieses Mal von den hervorragenden Hans Mantel am Bass und Hans Braber an den Drums begleitet, denen trotz aller Präsenz der Leaderin genügend Freiraum für das ein oder andere ausgezeichnete Solo gegeben wird.
Klassiker und Traditionals wechseln sich an diesem Abend ab. Da wären zum Beispiel die lässig swingenden „Sunday In New York“ und „You Stepped Out Of A Dream“, das einfühlsam vertonte
„Blue In Green“ von Miles Davis und die berührende Interpretationvon John Lennons „Imagine“, die sich zum Songende fast zu epischer Größe erhebt.
Natürlich konnte nach diesem kurzweiligen Konzert auch nach den wirbelnden Sambarhythmen des letzten Stückes noch nicht Schluss sein. So folgte als erste Zugabe das bezaubernde, zartschmelzende Piano/Vocal-Solostück„The Nearness Of You“. Und dass Jazz auch enormen Spaß machen kann, zeigte sich bei der zweiten Zugabe. Der Klassiker „Bye Bye Blackbird“ entwickelte sich, temperamentvoll von DeRose initiiert, zu einer humorigen Scattperformance der Musiker unter Gesangsbeteiligung des Publikums.