Kagerer – Nieberle | 16.12.2011

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Beim jährlichen Konzert der beiden Spitzengitarristen Helmut Kagerer und Helmut Nieberle herrschte dieses Mal großer Bahnhof. So wurde das Konzert von Dirk Sommer (HiFi-Statement) mit audiophilen Spulengeräten analog mitgeschnitten und außerdem vom Bayerischen Fernsehen aufgezeichnet.

Allein schon diese Tatsache spricht für die Klasse der beiden Gitarristen aus Regensburg. Wie immer war deren Zusammenspiel wie aus einem Guss, wobei sie sich während der einzelnen Stücke ständig in Melodie- und Rhythmusarbeit abwechselten.
Ihr Repertoire scheint nahezu unerschöpflich zu sein, wurde doch auch bei diesem Konzert im Vergleich zum Vorjahr ein anderes Programm geboten. Einzelne Stücke herauszuheben, fällt schwer, überzeugen sie doch allesamt in ihren Interpretationen und Ausführungen. Als Beispiele seien hier nur einige Songs erwähnt, wie „Waltz For Sonny“ mit rasanten, teils synchronen oder gegenläufigen Melodielinien , das großartige „Double Deal“ von West Montgomery oder auch das ansteckende „Mambo Inn“ von Mario Bauza, bei dem Nieberle auf seiner siebensaitigen Gitarre nicht nur die Rhythmusarbeit sondern zwischendurch auch die Bassläufe übernahm.
Beim zweiten Set nach der Pause gab es dann auch noch eine Premiere, trugen die Protagonisten doch einige Stücke auf ihren akustischen Klassikgitarren vor; darunter den mit einem gewissen Augenzwinkern versehenen Walzer „Malvasia“ (For Fritz) und die Bossa Nova „Minha“.
Nachdem jeder der beiden noch ein Solostück vortrug, glänzten Sie zum Abschluss des offiziellen Konzertes im Duo noch einmal mit dem swingenden „Meteor“. Und als Zugabe gab es dann noch einmal eine kleine Überraschung; dieses Mal eben nicht ihre bekannte Interpretation von „Oh Tannenbaum“ sondern „Stille Nacht“, dargeboten als astreiner Blues. So (schön) hat man diesen Weihnachtsklassiker auch noch nicht gehört.
Hinweis: Einen kleinen Ausschnitt des Konzertes kann man heute (19.12.2011) in der Abendschau des bayerischen Fernsehens zwischen 18 und 18.40 Uhr sehen. Außerdem ist eine Publizierung auf Vinylschallplatte geplant.