Der Freiburger Pianist Johannes Mössinger und sein NY Quartet starteten am Freitag im Birdland Jazz Club ihre Europatournee, auf der sie einen Querschnitt aus ihrem musikalischen Schaffen zu Gehör bringen. Das seit fünf Jahren bestehende Quartet hat sich längst in der Oberliga des Jazz etabliert, wozu auch Mössingers glänzende Mitstreiter einen gewichtigen Teil beitragen; so da wären: Joel Frahm am Saxophon, Calvin Jones am Bass und Karl Latham an den Drums.
Das Ensemble bietet eine stimmige und ausgewogene Mischung aus feinfühligen, bildhaften Balladen wie Its Snowing und July P (in reduzierter Formation nur mit Saxophon und Piano interpretiert), rasanten bluesigen und swingenden Bebopstücken wie Frequent oder Stücke wie das mitreißende Back Up im Stile eines Thelonius Monk. Bei der energiegeladenen Komposition mit dem programmatischen Titel Landscapes bestimmen der fast manisch pumpende Bass und ein fulminantes Saxophonsolo die Richtung, ohne dass sich die Protagonisten dabei in Eskapaden verstricken. Alle vorgenannten Stücke sind übrigens Eigenkompositionen des Bandleaders, was auch dessen große Begabung als ideenreicher Songschreiber und Arrangeur zeigt.
Beim einzigen Fremdstück, dem Bil Evans Klassiker Nardis zeigt sich noch einmal mehr die Homogenität der Band; souverän verbindet sich der federleichte Pianoanschlag Mössingers, die flink gezupften Basstöne von Jones, der perkussive Trommelschlag von Latham und der kraftvoll warme Saxton von Frahm zu einer perfekten Einheit.
-Jazz mit Wiedererkennungswert; fantasievoll und farbenfroh-