Jeremy Pelt Quintet | 28.10.2011

Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
 

Das können sie, und keiner kann’s besser: Diese hippen Burschen aus New York, dem großen Schmelztiegel des Jazz, seiner härtesten Schule zugleich. So ganz jung nicht mehr mit klar über 30, jedoch mit Biss und aller Kraft jener ersten Jahre, in denen Power und Erfahrung im Gleichgewicht zu schwingen beginnen: Jeremy Pelt gastierte zum zweiten Mal in kurzer im Neuburger Birdland. Mit so gleichgesinnten wie ebenbürtigen Quintett-Partnern an der Seite legte er den erwartet heißen Straight-Ahead-Jazz hin, der bei allem mitreißenden Tempo auch innige Momente nicht zu kurz kommen ließ.

Freude am Spiel, profundes Wissen um die Tradition, tadellose Technik und improvisatorisches Temperament gehören einfach dazu, hier in perfekter Balance zu einem ungemein groovenden Gesamtpaket jazziger Gegenwartskunst komponiert von dem quirligen Schlagzeuger Gerald Cleaver, dem stabilen Bassisten Dwayne Burno, dem kantig-flüssigen Pianisten Danny Grissett, dem reich tönenden Saxophonisten J.D. Allen und dem kraftstrotzenden Leader Jeremy Pelt an der Trompete.

Starkstrom und Soul, Power, Phantasie und Selbstbewusstsein zeichneten einen Jazzabend aus, der zwar nicht zwingend auf innovative Originalität Anspruch erhob, jedoch auf höchstem Niveau perfekten Mainstream Jazz im Geist der Väter erleben ließ.