Klarer, grooviger Hardbop zunächst mit einem langen, geradezu traditionellen Trompetensolo am Anfang, gekontert vom Sopransaxophon.
Jeremy Pelt ließ es langsam angehen im Ingolstädter Audi Forum. An Fusion gemahnten da erstmal nur der flirrende Sound des Fender Rhodes und das mehrere Sekunden lange Echo der Trompete. Das klang andererseits ziemlich ambivalent, gab den Fans easy swingender Fußwippmusik ebenso wenig wie den jazzrockig orientierten Modernisten. Aber zwischen den Stühlen ist’s ja oft am spannendsten, unbequem freilich, jedoch mit Raum für kreative Freiheit.
Von der machte Jeremy Pelt dann ausgiebig Gebrauch, gab seiner Trompete Hitze, Dampf, Druck und Tempo, braute ein siedendes Amalgam aus Tradition und Innovation, in dem die überaus vielversprechende Saxophonistin Roxy Coss als solierende Co-Alchemistin an Soprano und Tenor die Elemente noch einmal phantasievoll aufmischte: Re-Imagine The World!
Für eine gleichmäßige Glut aus schier brodelnder Lava sorgten in der Ruhe vor dem Sturm Chris Smith an E- und Kontrabass, Dana Hawkins am Schlagzeug und Frank LoCrasto an den Tasten, wobei letzterer an Fender Rhodes und Bösendorfer überaus wirkungsvolle Ingredienzen ins solistische Geschehen mischte. Water & Earth allein war’s nicht, auch Luft und Feuer wurden kräftig durcheinander gewirbelt.