Jeff Hamilton Trio | 24.05.2014

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Bereits zum vierten Mal in Folge gastierte an diesem Wochenende der gefragte Stardrummer Jeff
Hamilton mit seinem Trio im Birdland-Keller; und auch dieses Mal wieder, der großen Nachfrage wegen, an zwei Abenden hintereinander. Und natürlich hatte er auch seine langjährigen kongenialen Partner Tamir Hendelman am Piano und Christoph Luthy am Bass wieder dabei.

Der Club ist ja inzwischen fast so etwas wie das zweite Wohnzimmer von Hamilton geworden, begrüßt er doch einige Stammgäste persönlich und beteuert bei seiner Einleitung, er freue sich, wieder unter Freunden zu sein. Und so beginnt das Konzert denn auch folgerichtig mit dem locker swingenden Klassiker „The More I See You“. Überhaupt zieht sich klassisch vornehmer Swing wie ein roter Faden durch den Abend. Mit „Midnight Sun“ und „It Could Happen To You“ folgen weitere
Klassiker, wobei gerade bei dem letzteren, mit „walking bass“ und spritzigen Pianoläufen garnierten Titel, das Tempo deutlich angezogen wird. Wunderschön auch die Interpretation von „Poinciana“, dessen locker treibender und präzise wie ein Mühlrad kreisender Rhythmus einen in den Bann zieht. Dazwischen gibt es auch die ein oder andere Eigenkomposition, wie das fröhlich beschwingte „Hat’s Dance“, das Hamilton seiner Mutter gewidmet hat.

Und immer wieder führ Hamilton dem Publikum seine enorme Vielseitigkeit und melodische
Spielweise vor Augen. Mal mahlen die Besen einschmeichelnd bei einer hingehauchten Ballade von Ray Brown, mal wirbeln die Sticks bei einem Highspeed-Swing, den er dem Pianisten Benny Greene
gewidmet hat. Zu guter Letzt bearbeitet er die Drums im Stile eines Congaspielers auch noch mit
bloßen Händen und verleiht dem Stück einen lateinamerikanischen Touch.

Ehe man sich versieht, ist dieses erstklassige, kulinarische Konzert auch schon wieder zu Ende. Nach tosendem Applaus lassen sich die Musiker aber gerne zu zwei weiteren Zugaben überreden.
-Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!-