Die Mischung macht’s: Organisch fließen jazzige, poppige und Singer-Songwriter Elemente ineinander, bilden eine Emulsion von eigentümlichem Reiz, gerührt, nicht geschüttelt. Hannah Köpfs Songs sind eingängig, griffig, melodiös, mit Wiedererkennungsfaktor und auch in mancher extended version noch tauglich fürs Radioformat. Dennoch sind sie weder läppisch noch langweilig. Das liegt zum Einen an den nicht unintelligenten Texten der jungen Dame, zum Zweiten an den immer wieder gewollten Brüchen im Fluss der Weisen, zum Dritten und vor Allem an den weidlich genutzten solistischen Freiräumen für die Band.
Auf der soliden rhythmischen und harmonischen Basis von Jakob Kühnemann am Bass und Silvio Morger am Schlagzeug tummeln sich Dennis Gäbel am Tenorsaxophon und Benjamin Schäfer am Bösendorfer in großer Spiellaune. Schäfer tupft mit Hingabe kleine Wölkchen an den Himmel, fügt ab und an mit entschlossenem Pinselstrich einen kräftigen Farbklecks dazu, Ecken und Kanten, gibt der Musik optimistische Offenheit und lässt die Sonne scheinen. Den Dampf dazu lässt Denis Gäbel raus, nachdrücklich, klar, ergiebig, energisch, ganz im Element des Jazz. Dann wieder die Entdeckung der Langsamkeit, leise atmende Melodien, in denen Melancholie, Charme und Jugendlichkeit von Hannah Köpfs Stimme aufeinander treffen, den Songs einen Touch unbekümmerter Naivität und weltschmerzender Poesie beigeben, der ganz im Trend der Zeit liegt.