Manchmal ist es ganz einfach, ein bisschen mehr Glanz ins Leben zu bringen: Ein Bass, eine Gitarre, ein Klavier, die richtige Mischung aus Standards und eigenen Tunes, dazu jede Menge swing. Auf den kommt’s schließlich an. Und so sorgte der Gig des Birdland-bewährten Duos Haens’che Weiß und Vali Mayer, diesmal verstärkt durch Micky Bamberger, einmal mehr für Licht in den Herzen der Zuhörer.
Vor Allem Bamberger tat dem Abend gut, gab er doch dem routiniert eingespielten Gespann Weiß-Mayer die nötige Prise Pfeffer mit, die aus einem unterhaltsamen Abend einen zeitweise richtig gehend spannenden machte. Mal schwelgt der Pianist in ironisch pedaltrunkenen Akkordfolgen in der guten alten Zeit; dann wieder skelettiert er mit entschiedenem Anschlag das allzu Wohlgefällige und bringt auf den Punkt, was Sache ist. Ihm wäre mehr Anteil zu wünschen gewesen am Abend, mehr Bindung zum Geschehen. Zu sehr blieb er Gast der beiden Anderen. Die warteten ihrerseits auf mit Fluss und Farbigkeit, Fingerspielen und Feeling in „Bye Bye Blackbird“, „Ain’t Misbehavin’“, „Myriam“, „Ein Männlein steht im Walde“, „One Note Samba“, „All of Me“ oder „Nuages“. Haens’che Weiß mischt an der Gitarre wieselflinke Virtuosität im Akkord- und Single-Note-Spiel mit offensiver Spielfreude und Sinn für’s Entertainment. Vali Mayer stützt solches Tun am Bass mit rundem warmem Ton und stetig swingender Basisarbeit, garniert es zuweilen mit Scateinlagen und Sangeslust sowie mit Sinn für kleine humorige, manchmal auch ein wenig alberne Gags. Alles in Allem ein gelungener Abend: Gute-Laune-Musik eben, die so richtig gut tut an den ersten grauen Nebeltagen des beginnenden Herbstes.