Eric Ineke Jazzxpress | 25.01.2008

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Ja, ich zahle umgehend ein paar Euro in das „Phrasenschweinchen“; aber der Name „Flying Dutchmen“ trifft schon ziemlich genau auf Eric Ineke und seine Mannen zu; oder auch „Jazz(e)xpress“, wie es im Bandnamen steht.

Gleich mit „Chick‘s Tune“ von Chick Corea wird klar, was an diesem Abend im Birdland Jazz Club zu hören ist; treibender Swing, Hardbop, authentischer „Straight Ahead Jazz“. Und gleich von Beginn an gibt die Rhythmussektion mit dem Bandleader Eric Ineke an den Drums und Marius Beets am Bass das Tempo vor. Kraftvoll präzise wie ein Uhrwerk und ohne unnötige Gimmiks treiben sie die Band vorwärts.
Die Melodienführung übernehmen meist die drei weiteren Bandmitglieder; das sind Rob van Bavel am Piano, Sjoerd Dijkhuizen am Saxophon und Rik Mol an der Trompete und am Flügelhorn; alles natürlich Musiker allererster Güte.
Während Rob van Bavel regelrecht über die Pianotasten fliegt, ohne sich dabei zu verheddern, nimmt
Sjoerd Dijkhuizen am Saxophon hin und wieder das Tempo aus dem Spiel, was seinem warmen, teilweise gehauchten Tönen noch mehr Ausdruck verleiht. Ergänzt wird das Quintett durch den erst 22 Jahre alten Rick Mol an der Trompete und am Flügelhorn, dessen Spiel schon erstaunlich reif wirkt und dem man eine große Zukunft voraussagen kann.
Die Hardbop-Power setzt sich mit Stücken wie „Flames’n’Fire“ (Titel der aktuellen CD) und „Enigma Interactiv“ fort, nur unterbrochen von der smoothigen Ballade „Miss Incognita“, die der Trompeter Rik Mol für seine Freundin geschrieben hat.
Im zweiten Teil des Sets kommen noch weitere Varianten ins Spiel. So fließen in Herbie Hancocks
„Speek Like A Child“ lateinamerikanische Rhythmen mit ein. Hier kann vor allem Pianist Van Bavel sein großes Können unter Beweis stellen; und es kommt auch -leider zum einzigen Mal- das Flügelhorn von Rik Mol zum Einsatz, das sich mit Dijkhuizens Saxophontönen zu einer wunderbaren
eigenständigen Klangfarbe verbindet.
Nach einem weiteren Stück von Chick Corea mit einem fulminatem Trompetensolo und raffinierten Rhythmuswechseln am Schlagzeug folgt mit „Portrait Of Jenny“ eine Filmmusikballade, die nur mit Saxophon und Piano interpretiert wird.
Nach dem Midtempostück „Round Midnite“ läuft mit Inekes „Jotosco“ zum Ende des Konzertes der Jazz(e)xpress noch einmal zu Höchstform und -tempo auf und trudelt nach einem relaxten Swingblues, der noch als Zugabe gespielt wird, langsam aus.
-That’s Jazz-