Am Samstag machte der holländische Jazz(e)xpress nach 2008 wieder einmal Halt im Birdland Jazz Club. Eric Ineke, der Chef am Schlagzeug, brachte dieses Mal unter anderen den jungen aufstrebenden Trompeter und Flügelhornisten Rob Rodolfo Fereira Neves und die souveräne und intonationssichere Sängerin Deborah Brown mit nach Neuburg. Von der damaligen Mannschaft mit dabei waren seine langjährigen, versierten und stilmitprägenden Weggefährten Sjoerd Dijkhuizen am Saxophon, Rob van Bavel am Piano und Marius Beets am Bass.
Da wo Jazz draufsteht, ist auch Jazz drin; und zwar jener der ehrlichen, authentischen Art zwischen
Hardbop und Swing, traditionsbewusst aber beileibe nicht altmodisch. An dieser Grundeinstellung lässt der, trotz seiner unzähligen Referenzen bescheiden gebliebene Bandleader, keine Zweifel aufkommen. Wie ein Uhrwerk agiert er als einer von sechs gleichberechtigten Mitgliedern im Hintergrund, gibt dabei aber stets Rhythmus und Tempo vor.

Mit „The One And Only“, einem der zahlreichen, an diesem Abend dargebotenen Standards, beginnt das Konzert überaus straight ahead und kraftvoll. Beim folgenden Swing „Light In Your Eyes“ beweist Deborah Brown, dass sie die Klassiker beherrscht und auch im Metier des Scattens zu Hause ist.
Wiewohl die Besetzung mit zusätzlicher Vocalistin dem Ensemble eine noch größere Bandbreite und nuancierte Prägung verleiht. Auch sind vermehrt Balladen wie „A Sentimental Mood“ und das
bezaubernde „Indian Love Call“ zu hören, was noch mehr Abwechslung bietet und zudem den Spannungsbogen erhöht.
Gegen Ende des Konzertes nimmt der Express noch einmal kräftig Fahrt auf. In „It Don’t Mean A Thing“, einem der eindringlichsten Stücke dieses Abends, scattet Deborah Brown noch einmal, was das Zeug hält; die spitzen Bläsersätze tun das ihrige dazu. Es folgen mit „The Peacocks“ und „625“ noch zwei weitere energiegeladene Bebop-Stücke und runden diesen Konzertabend stilvoll ab.
-So macht Jazz Spaß; der Tradition verpflichtet, zeitlos und trotzdem modern-