Der Saxophonist, Klarinettist und Trompeter Engelbert Wrobel gastierte mit seiner siebenköpfigen Band am Samstag im Birdland Jazzclub. Man kann das Ensemble durchaus als kleine Bigband bezeichnen, die sich ganz dem Swing der Vorkriegsära des 20. Jahrhunderts verschrieben hat. Dass diese Musik in keinster Weise angestaubt oder antiquiert wirkt, ist zum Einen den ausgefeilten und interessanten Arrangements zu verdanken. Und seine ganz besondere Note und Klangfarbe bekommt die Musik durch eine durchaus nicht alltägliche Instrumentierung.
Die „Drei Tenöre“ Engelbert Wrobel (Saxophon, Klarinette und Trompete), Antti Sarpila (Saxophon) und Frank Roberscheuten (Saxophon) brennen als Fronttrio ein wahres musikalisches Feuerwerk ab. Dabei wechseln sie ständig die Instrumentierung und alle möglichen Kombinationen zwischen Tenorsaxophon, Sopransaxophon, Klarinette und Trompete werden zu Gehör gebracht. Dieser Abwechslungsreichtum ist ein weiterer Pluspunkt der Band und macht das Konzert noch kurzweiliger.
Chris Hopkins – er ist auch Bandleader seiner eigenen Formation „Echoes Of Swing – am Piano, Rolf Marx an der Gitarre und Christian Ramond am Bass ergänzen das Ensemble zu einer harmonischen Einheit. Zu hören gab es natürlich in erster Linie mit Zutaten aus Dixie, Ragtime, Bebop und Modern Jazz gewürzten Swing aus einer Zeit, in der man zum Jazz noch tanzte. Und der eine oder andere im Birdland war sicher nahe dran, diese Tradition wieder aufleben zu lassen; nicht verwunderlich, bei Klassikern wie „Lady Be Good“ von George Gershwin, „Shake It And Break It“ von Charlie Paton oder „Creole Love Call“ von Duke Ellington, um nur einige zu erwähnen.
Übrigens, wussten Sie, was der Unterschied zwischen dem kleinen gebogenen und dem schmalen langen Sopransaxophon ist? Kommentar Engelbert Wrobel: „Das eine ist ein Weibchen, das andere ein Männchen“
Fazit: Hochklassige und zeitlose Musik, humorvoll und ganz nah am Publikum.