Der amerikanische Tenorsaxophonist Don Menza, der auch die Münchener Jazzszene nachhaltig mitgestaltete, kreiert seit Jahrzehnten einen der feinsten und wärmsten Töne im Bereich der Holzbläsersektion. Am Samstag gastierte er zum wiederholten Mal im Birdland Club, diesmal begleitet von dem Schlagzeuger Bernd Reiter und dem Organisten Renato Chicco, der mit Hilfe seiner Fußpedale auch den Baß beisteuerte.
Locker und charmant führt Menza musikalisch und auch anekdotisch das zu Recht angetane Publikum durch einen Wohlfühlabend mit Swing, Bebop und Balladen aus dem American Songbook.
Ob beim lockeren Midtempo-Swing Love Letters von Victor Young, beim boogie-artig treibenden
Last Train From Leibniz oder beim spritzig und temperamentvoll interpretierten Sharade von Henry Mancini; Menzas Ton ist auch im 77. Lebensjahr noch sauber, feinfühlig und traumwandlerisch sicher. Und bei den mit zartem Schmelz dargebotenen Balladen (hier sind sicher auch seine italienischen Wurzeln nicht von Nachteil) Over The Rainbow und My One And Only Love kann man schon mal ins Träumen kommen.
Bei der Zugabe Lights Out versetzt uns die Combo musikalisch schließlich noch in eine schummrige, schmuddelige Kneipe kurz vor der Sperrstunde.
-Romantisch-zeitloser Jazz. Mainstream, sicherlich; aber was für einer!-