Charly Böcks Latin Projekt | 01.05.2011

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Man könnte sie als regionale Allstarband bezeichnen; Chalry Böck’s Latin Projekt. Was die Rhythmusarbeit betrifft wird Charly Böck an den Congas vom Drummer Tom Diewock und dem Bassisten Manolo Diaz unterstützt. Allein dieses Gerüst bürgt für einen pulsierenden, percussiven Drive, den der Pianist Matthias Preissinger, speziell bei den merengueartigen Stücken, um eine weitere Nuance verstärkt. Derweil übernehmen Christoph Hörmann am Saxophon und Harald Kuhn an Trompete, Flügelhorn und Posaune meist den melodieführenden Part.

Gehen die Musiker beim Opener „Para ti“, einer Art Latin-Samba von Mongo Santamaria noch relativ ruhig zu Werke, so geben sie bei  „Sandunguera“ von Los Van Van richtig Gas. Auch der Klassiker „Caravan“ wird in temporeichen kubanischem Stil präsentiert, bei dem nach einem fulminaten Percussionintro von Charly Böck vor allem die schönen Bläsersätze überzeugen.
Rhythmus und Tempo setzen sich auch in bekannten Stücken wie „Flight To Jordan“ von Duke Jordan und „Black Nile“ von Wayne Shorter fort und ziehen sich wie ein Roter Faden durch das Konzert.
Nur hin und wider wird das Tempo etwas gedrosselt, wie bei „Shadows In The Night“, einer Art
Voodoo-Jazzstück aus New Orleans (so Charly Böck) oder in der Ballade „Darn That Dream“, in dem
Christoph Hörmanns einfühlsamer Saxophonton im Vordergrund steht.

Als Fazit kann man anmerken: Wieder ein überzeugendes Konzert eines lokalen Ensemles; man braucht nicht immer in die Ferne schweifen.