Alejandro Ziegler Tango Quartet | 10.05.2013

Neuburger Rundschau | Christian Wurm
 

Bereits zum dritten Mal gastierte nach 2010 und 2011am Freitag der Pianist und Bandleader Alejandro Ziegler mit seinem (neu besetzten)Tango Quartet im Birdland Keller. So standen ihm dieses Mal
Leonel Gasso am Bandoneon, Ignacio Quiroz an der Violine und Guillermo Delgado am Bass zur Seite.
Auch dieses Mal zelebrierten die Musiker den „Tango Argentino“ voller Leidenschaft und Hingabe, wie das eben nur Argentinier können; ist der Tango neben der Musik und dem Tanz vor allem doch ein nationales Lebensgefühl. Auch ist es kein Jazz-Konzert im herkömmlichen Sinn, sind doch die Kompositionen durchkomponiert und folgen meist genauen Regeln. Erst bei einem Piazzolla-Stück am Ende des Konzertes wurde den Musikern mehr Spielraum für Improvisationen gewährt.
Im ersten Teil des Konzertes waren vor allem kompakte, einprägsame Eigenkompositionen von Ziegler zu hören. Zu nennen wären da vor allem das temperamentvolle „Buen Viaje“ und das bildhafte „By The Riverside“. Mit dem einfühlsamen „Valentina“, das Ziegler seiner Frau gewidmet hat, war nach der Pause noch einmal eine Eigenkomposition zu hören, ehe die Klassiker zu ihrem Recht kamen. So die für ein Tango-Konzert fast fröhlich anmutenden Stücke wie die schnelle Milonga „Taquinto Militar“ von Mariano Mores oder „Nocturna“ von Julian Plaza. Hier sind kurzzeitig auch mal Einflüsse anderer lateinamerikanischer Rhythmen wie Cha Cha oder Samba zu erkennen. Fehlte nur noch ein klassischer Tango-Vals.
Zum Ende des Konzert folgten noch einige hervorragend interpretierte Stücke von Astor Piazzolla, dem Übervater des argentinischen Tangos. „Zum“, „La Yumba“ und vor allem „Otoño Porteño“, bei dem sich noch einmal Leonel Gasso am Bandoneon und Guillermo Delgado mit kurzen Soli einbringen konnten, rundeten dieses ausgezeichnete Konzert ab.

-Tango Argentino total – wie eine zart-bittere Versuchung-