2022 – Open Air und BRJF-Fotoausstellung | 24.05.2022

Donaukurier | Karl Leitner
 

Normalerweise endet die Konzertsaison im Neuburger Bird­land Jazzclub in jedem Jahr Anfang Juni. Regelmäßig schließt der Club über die Sommermonate seine Pforten, bis dann Anfang September die neue Saison be­ginnt. Nachdem jedoch die Konzertbesu­cher in den Zeiten des Lock­downs und des eingeschränkten Betriebs immer wieder auf Veranstaltungen ver­zichten und sich in Geduld üben muss­ten, bietet der Club in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Neuburg nun als Dank für die Treue sei­nem Publi­kum und allen, die einfach nur mal hinein-
s­chnuppern wollen in die Welt des Jazz, ein dreitägiges Open Air sowie eine Fo­toausstellung an.

Das Wichtigste zuerst: Alles ist kosten­los. Man braucht keine Eintrittskarten und kann einfach hingehen. Der Jazz­sommer beginnt bereits Ende Mai mit ei­ner Fotodokumentation im Fürs­tengang zwischen dem Schloss und der Hofkir­che zum Thema „Birdland Radio Jazz Festival“. Dieses vom Bayerischen Rundfunk und dem Birdland gemeinsam veranstaltete Festival findet im Herbst diesen Jahres bereits zum 12. Male statt und hat in der Vergangenheit immer wie­der weltbekannte Jazzmusiker nach Neu­burg gebracht. Flankiert wird die Aus­stellung durch Skizzen und Skulpturen der Bildhauerin Alexandra Fromm, die viele ihrer Werke nach Motiven aus der Welt des Jazz gestaltet hat. Die Vernissa­ge findet statt am Freitag, 27. Mai, um 17 Uhr. Anschließend ist die Ausstellung bis zum 26. Juni geöffnet, und zwar je­weils donnerstags und freitags zwischen 17 bis 19 und samstags, sonntags und an Feiertagen zwischen 11 und 19 Uhr.

Das Open Air findet statt am Freitag, Samstag und Sonntag, 24., 25., und 26. Juni am Jakob-Balde-Platz (ehemaliger Amalienhof). Am Freitag sind ab 19 Uhr Albie Donnelly’s Supercharge zu hören und zu sehen. Dieses Septett bietet schweißtreibenden Rhythm’n’Blues mit messerscharfer Bläserunterstützung, wuchtigen Grooves und enormem akus­tischem Druck. Erfahrungsgemäß geht bei deren Konzerten komplett die Post ab. Der Samstag gliedert sich in zwei Abschnitte. Ab 18 Uhr übernimmt das Tango-Duo Gabla & Blüml den ersten Teil des Abends. Mit Bandoneon und Gi­tarre servieren die beiden Künstler Mu­sik vom Rio de la Plata, aus Argentinien und Uruguay. Neben Originalkompo­si-tionen von Astor Piaz­zolla, Carlos Gar­del und Anibal Troilo werden auch eige­ne Stücke des En­sembles zu hören sein. Anschließend betritt das Cécile Ver­ny Quartett die Bühne. Die mächtige und so ungemein ausdrucksstarke Stimme der großartigen Sängerin, die ihre Wur­zeln an der Elfenbeinküste hat, ist in Neuburg vielen ebenso bekannt wie der perfekte Spagat ihrer Band zwischen Jazz und Pop.

Zweigeteilt ist auch das Programm des Sonntags. Ab 18 Uhr tritt der Pianist und Sänger Martin Schmitt, der eigentlich vom Boogie Woogie kommt, mit Songs aus den Bereichen Soul, Jazz und Blues auf. Schmitt ist nicht nur ein glänzender Musiker, sondern auch ein umwerfender Komiker. Sein Humor ist fester Be­standteil seiner Programme. In Neuburg ist er mit seinem neuesten unter dem Ti­tel „Jetz is Blues mit lustig“ zu hören. Den Abschluss des Festivals gestalten nach ihm die Groove Merchants um den Schlagzeuger Guido May. In diesem Quintett haben sich fünf deutsche Spit­zenjazzer zusammengefunden, um die Musik der 50er und 60er Jahre wieder aufleben zu lassen. Funky Jazz nach Art von Art Blakey, Horace Silver und Joe Zawinul steht dabei im Mittelpunkt.

Als Rahmenprogramm zeigt das Mario­nettentheater Die Fadenspieler am Sams­tag um 16 Uhr das Stück „Die Raupe“ und am Sonntag um 11 Uhr „Das Traum­fresserchen“.