Peter O’Mara Trio | 13.12.2002

Donaukurier | Norbert Schmidl
 

Weihnachten kann kommen. Zumindest für diejenigen, die am Wochenende beim Gastspiel des Peter O’Mara Trios im Neuburger Jazzclub
„Birdland“ waren. Denn inmitten all des vorweihnachtlichen Trubels hat es der australische Gitarrist mit seiner Band verstanden, ein total relaxtes Konzert abzuliefern und für Entspannung pur zu sorgen.

Dabei hat O’Mara nicht ausschließlich auf ruhige Töne gesetzt, wenn auch die leiseren Stücke – allen voran das einfach wundervolle „Mirage“ – die Highlights des Abends darstellten. Doch der Professor für Jazzgitarre ist ebenso in der Lage, seine Finger so locker über die sechs Saiten fliegen zu lassen, dass auch schnellere Tunes wie von einem Weichspüler behandelt wirken, ohne gleich in die Schublade „Kitsch“ abzugleiten.

Da macht es nichts, dass Schlagzeuger Adam Nussbaum seine Drums ab und zu etwas zu laut und heftig traktiert. Nur wenige Takte später gleicht er dieses kleine Manko wieder mehr als aus durch stets neue und überraschende Raffinessen in seinem Spiel und nicht zuletzt auch durch seinen hohen Unterhaltungswert als Spaßmacher des Trios. Dass dies alles auch einen „ernsten“ Hintergrund hat, beweist er als umjubelter „Manualist“, der in der Lage ist, „Musik“ – auch klassische – nur durch das Aneinanderreiben seiner Hände zu produzieren. Und schließlich ist da noch Bassist Henning Sieverts. Unaufdringlich in seinem Spiel, aufs erste Hinhören auch unauffällig, doch auch unersetzlich und effektiv als Turm in der Rhythmusschlacht ebenso wie bei seinen seltenen Soli.

Insgesamt ein rundes Konzert nicht nur wegen der bereits erwähnten ruhigen Stücke. Auch die bluesigen Tunes verdienten an diesem Abend durchaus das Prädikat „hörenswert“ und nicht zuletzt Klassiker wie John Coltranes „Countdown“ oder Thelonious Monks „Play Twice“. Letzteres gilt durchaus allgemein: Das Peter O’Mara Trio kann man sich jederzeit ein zweites Mal anhören.