Cécile Verny Quartet | 08.01.2010

Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
 

Mit einem knackigen Bassriff fängt’s an, funky und trocken: „Money Ain’t Funny!“ Schluss mit den staden Tagen, das Leben hat uns wieder. Wurd‘ auch Zeit! Neues Jahr, neue Saison, neues Programm! Zum vierten Mal gab das Cécile Verny Quartet das „Neujahrskonzert“ im Birdland Jazzclub zu Neuburg.

Die Band überraschte und erfreute mit zwei runderneuerten Sets und etlichen nagelneuen Songs, manche erst wenige Tage alt, gleichwohl überzeugend erarbeitet und dargeboten. Erfreulich ohnehin, dass das Quartett nicht den üblichen Weg geht: Erst auf die Schnelle eine CD einspielen, dann touren und verkaufen. Das Cécile Verny Quartet setzt auf nachhaltige Qualität, erfreut dabei in außerordentlicher Bandbreite mit sehr abwechslungsreichen Songs, zum großen Teil aus eigener Feder.

Vernys Stimme ist auf überaus angenehme Weise unspektakulär, sie blendet nicht, sondern überzeugt durch Klarheit und Wahrhaftigkeit, ein sehr natürlich klingendes Timbre und punktgenau eingesetzte Gesangstechnik. Die ist einerseits kein Selbstzweck, ordnet sich jederzeit der authentischen künstlerischen Aussage zu. In ihren Texten verarbeitet Cécile Verny Impressionen und Inspirationen eines ereignisreichen Lebens, das nicht zuletzt von solch reizvollen Widrigkeiten wie einem Open-Air-Konzert in Afrika erzählt – bei 12° Celsius in Mütze und Pullover. Dass sie gleichermaßen englische und französische Texte präsentiert, vervollständigt den Reiz: „Amoureuse“.

Natürlich haben auch Balladen ihren Platz, und so funky und bewegt Bernd Heitzler am Bass, Andreas Erchinger am Piano und Lars Binder am Schlagzeug aufspielen, so sensibel drücken sie Emotionen aus, Sehnsucht, Glück und Zuneigung, alles halt, was mit Geld nicht zu haben ist. Ein guter Start ins Agenda-Jahr 2010!