15. Birdland Radio Jazz Festival – Vorschau | 07.10.2025

Donaukurier | Karl Leitner
 

Wer sich das Programm des Neuburger Birdland Jazzclubs ge­nauer anschaut, kommt unweigerlich zu der Erkenntnis, dass den Jazzfreunden der Region ein wahrlich heißer Herbst bevorsteht. Und als wäre das nicht schon Ansporn genug, sich eines oder mehrere der geplanten Konzert anzuhören, findet zwischen dem 9. Oktober und dem 22. November auch noch das 15. Birdland Radio Jazz Festival statt.

Seit Jahren hat das Festival seinen fes­ten Platz im nationalen und internationa­len Jazzkalender und auch im Pro­grammschema des Bayerischen Rund­funks. In Kooperation mit dem Sender werden die Konzerte mitgeschnitten, komplett bundesweit ausgestrahlt und in der Radiojazznacht zum Festivalab­schluss gibt’s eine vierstündige Livesen­dung direkt aus Neuburg, die man übers Internetradio auf dem ganzen Globus mitverfolgen kann, eine Strategie, die auf sehr erfreuliche Weise aufgeht, wie man in den letzten Jahren den Reaktio­nen aus allen Kontinenten entnehmen konnte. Birdland-Chef Manfred Rehm hat das Programm wie immer so zusam­mengestellt, dass sich darin das Club-Konzept des Birdland widerspiegelt. In­teressante Newcomer, etablierte Namen, vielversprechende Talente, internationale Künstler, derzeitige Trendsetter. Wer über eine eigene Handschrift verfügt, kann damit rechnen, einen der begehrten Auftrittstermine zu bekommen.

Das ist heuer unter anderem das Daniel Garcia Trio, das den Beweis antritt, dass Flamenco tatsächlich swingen kann, auch wenn man das zuerst gar nicht glauben kann. Camille Bertault mit ihrer Wahnsinnsstimme trägt ihre Kompositio­nen nicht vor, sie zelebriert sie, ist Sän­gerin und Vokalartistin zu gleich. Lisa Wulff ist eine der führenden Kontrabas­sistinnen hierzulande und hat den exzel­lenten Pianisten Frank Chastenier in ih­rer Band. Aus der gleichen Generation kommt Schlagzeuger Jens Düppe. Er hat immer gute Bands dabei, wenn er auf Tour geht, aber der Bläsersatz mit Fran­cesco Bearzatti (Tenorsaxofon) und Fre­derik Köster (Trompete) ist schon noch­mal eine Klasse für sich.

Das Trio der aus Vancouver, Canada stammenden Musikerin Kris Davis ge­hört zum Außergewöhnlichsten, was man derzeit in Sachen Piano-Trio hören kann. Mit dabei: Zwei legenden, nämlich Jonathan Blake am Schlagzeug und Ro­bert Hurst am Bass. Am Durchstarten ist derzeit das zum Quintett aufgestockte Trio der Pianistin Gee Hye Lee. Der jun­ge Trompeterstar Jakob Bänsch und die Top-Leute Mareike Wiening an den Drums und Alexander Sandi Kuhn am Tenorsaxofon machen diese Ausnahme­band komplett. Der norwegische Gitar­rist Lage Lund lebte lange Zeit in New York und spielte dort mit Wynton Marsa­lis und Sullivan Fortner. Mit in Neuburg dabei: der großartige Danny Grissett am Piano. Die Live-Nacht zum Festival-Ab­schluss ist traditionell einer Newcomer-Band vorbehalten. Heuer wurde dafür das Quartett der Sängerin Fernanda von Sachsen verpflichtet, die 2025 den Baye­rischen Kunstförderpreis erhielt. Zum Fi­nale gibt’s also nach Camille Bertrault noch einmal eine großartige junge Stim­me, von der man auch künftig ganz si­cher noch eine Menge hören wird.

Tickets für die sieben Konzert im Bird­land Jazzclub sind erhältlich unter www.birdland.de/programm, Karten für die Veranstalt­ung im Audi Forum gibt’s beim Audi-Ti­cketshop oder über www.birdland.de. Von dort wird man per Link zum Ti­cketshop weitergeleitet.