Jazzkeller: Für Stehplätze, Thekensitzplätze und Sitzstufen ist keine Reservierung erforderlich.
Der ermäßigte Preis gilt für Clubmitglieder, Schüler und Studenten.
Reservierungen: Sollten Sie eine Reservierung nicht wahrnehmen können, teilen Sie uns das bitte rechtzeitig mit, damit wir die Karten an andere Interessenten weitergeben können. Danke!
Hinweis: Eintrittskarten für alle Jazzveranstaltungen im Audi Forum Ingolstadt können über unsere und direkt über die Audi-Website reserviert werden!

Jenny Evans – der Name klingt vor allem im Neuburger Birdland wie Musik in den Ohren. Seit den 1980er Jahren betört die englische Vokalistin, die längst in München sesshaft geworden ist, das Publikum im Hofapothekenkeller und zuvor im Cocodrillo oder in der Schönen Aussicht mit ihrer Stimme. Nun kann Jenny tatsächlich auch im Birdland, dem Ort zahlloser rauschhaft schöner Konzerte, ihr 50. Jazz-Jubiläum feiern. Die Qualität ihrer Interpretationen beruht auf einem ausgesprochenen Gefühl für Text und dessen Melodik. Obgleich Jazz nicht zu den populärsten Genres zählt, gelingt es Jenny Evans bis heute eine Zuhörerschaft weit über die eingefleischte Jazz-Klientel hinaus anzusprechen. Schon während ihrer Schulzeit auf der Insel stand sie als Sängerin in klassischen Chören und als Schauspielerin auf der Bühne. Vor genau einem halben Jahrhundert hatte Jenny in München ihren ersten Auftritt als Jazz-Sängerin. Und genau dies feiert sie mit ihrem Trio um den Pianisten Heinz Frommeyer, nach langem Aufenthalt in den USA wieder zurück in Bayern, dem emeritierten Bass-Professor Thomas Stabenow und dem Schlagzeuger Stephan Eppinger, der Anfang der 1990ern zu Jennys fester Begleitband im Jazzclub Allotria in München gehörte. Und jetzt auf ein Neues – und hoffentlich noch viele, viele Jahre!
Aktuelles Album:Even Without You – ESM Records
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Der beste, der wichtigste, der einflussreichste Pianist der Gegenwart zum ersten Mal in Neuburg! Fred Hersch begrüßen zu können, das kommt einem weiteren Ritterschlag für die rastlosen Bemühungen von Manfred Rehm und dem Birdland Jazzclub Neuburg gleich. Sein aktuelles Solowerk trägt den Titel „Silent, Listening“. Nicht ruhiges Zuhören, sondern: Still und Ohren auf! Ihn würde kein Handyklicken und kein Huster aus seinem Vortrag reißen.
. Er kommuniziert mit seiner Umgebung, dem Flügel, dem Publikum, der Akustik des Raumes. Über jedem seiner Stücke schwebt eine raue, nächtliche Atmosphäre. Hersch agiert mehr im Inneren des Klaviers, bleibt aber offen für Einflüsse und Entwicklungen, forschend und frei, selbst bei Standards wie „Star-Crossed Lovers“, die er karg und geisterhaft interpretiert. Und er kalkuliert bewusst den Faktor Zufall mit ein. Sein früheres, perfektionistisches Ich hätte damit ein Problem gehabt. Inzwischen kommt es bei ihm aber nicht mehr auf jedes Detail an. An dem Mann scheiden sich keine Geister mehr. Selbst wenn man bei Fred Hersch partout nach einem Haar in der Suppe suchen würde – man fände keines. In seinem 70. Lebensjahr hangelt sich der amerikanische Ausnahmepianist weiter von Zenit zu Zenit. Kommen, zuhören, staunen und im Strudel der Melodien versinken!
The Surrounding Green (Trio) – ECM/Universal
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„Es fällt mir schwer, meine Musik zu kategorisieren“, sagt Daniel García. „Es fühlt sich an, als würde man versuchen, das Meer in eine zu Kiste sperren. Ich liebe Klassik, ich liebe Musik aus dem Mittleren Osten, ich liebe Rock, ich liebe Singer-Songwriter. Inspiration kann von überall kommen!“ Für den spanischen Pianisten ist sie aber auch eine Einladung, den kollektiven Schmerz und all die täglichen Tragödien dieser Welt zu vergessen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Deshalb kann sein Ausflug in das „Wunderland“ ein mehr als lohnendes und beglückendes Unterfangen sein. García, 1983 in Salamancha geboren, erzählt mit seinem Trio um den Bassisten Reinier „El Negron“ und den Schlagzeuger Michael Olivera Geschichten, die längst nicht mehr nur aus seinem Heimatland stammen und sich auf die bewährte (und gut vermarktbare) Zutat „Flamenco“ stützt, sondern eine Reihe von globalen Einflüssen und Bezugsquellen aufweisen. Er will seine Zuhörer vielmehr dazu animieren, eigene Gefühle und Gedanken zu erforschen. Seine Songs durchschreiten verschiedene innere Räume und kreieren aus diesen eine zusammenhängende Erzählung. So durchmisst das kraftvolle „Gates To The Lands Of Wonders“ eine flirrende Gefühlslandschaft, während das verspielt-energische „Witness The Smile“ mit seiner Ohrwurm-tauglichen Melodie die kubanischen Einflüsse des Pianisten offenlegt. Je länger seine Konzerte dauern, um so mehr spürt man die kraftvolle Wirkung eines Sogs, in den einen seine Kunst hinabzieht, ohne dabei allerdings Gefahr zu laufen, selbst unterzugehen. So einfach und zugleich wirkungsvoll funktioniert Daníel Garcias wunderbare Zauberformel!
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Es ist eine fürwahr außergewöhnliche Kombination, die dieses besondere Trio im Rahmen der 78. Neuburger Barockkonzerte an diesem Abend kredenzt: Der Kontrast zwischen brasilianischer Musik und Barock, diese ganz spezielle Reibung, verleiht der Darbietung des Bratschisten Martin Stegner, des Gitarristen Paulo Morello und des Bassisten Peter Nitsch einen ganz besonderen Reiz. Durch die improvisatorische Herangehensweise der drei erstrahlen Bachs Werke in einem frischen Licht, in dem kunstvolle Kontrapunkte auf die sinnlichen Rhythmen und farbenfrohen Harmonien der Bossa Nova treffen. Martin Stegner, Bratschist der Berliner Philharmoniker und leidenschaftlicher Jazzmusiker, bringt mit seinem ausdrucksstarken und vielseitigen Klang eine überaus seltene Farbe in die Jazzmusik. Paulo Morello, einer der führenden Jazzgitarristen Deutschlands und Birdland-Stammgast, begeistert auch in diesem Kontext mit seinem Ideenreichtum und Virtuosität. Peter Nitsch, mit seinem unvergleichlichen Gespür für Groove und Tiefe, komplettiert das Trio und bildet das kraftvolle Fundament des Ensembles. Das Trio will einmal mehr Brücken schlagen – durch seine ungewöhnliche Instrumentierung, aber auch durch die genreübergreifende Fähigkeit, zuzuhören und Inspirationen in einen harmonischen Dialog zu gießen, die sowohl Liebhaber klassischer Musik wie auch Fans von Jazz und brasilianischen Klängen berühren.
Diese Veranstaltung ist ausgebucht.

Mal subtil und federleicht, mal üppig und exaltiert: Camille Bertault, die Französin mit der beeindruckend wendigen Stimme, verblüfft bei jeder Gelegenheit mit ihren einfallsreichen Improvisationen. Vor knapp zehn Jahren wurde sie als YouTube-Phänomen bekannt, weil sie höchst virtuos und zugleich sympathisch und charmant legendäre Jazzsolos transkribierte und mitsang. Heute zählt sie zu den gefragtesten Musikerinnen Europas, ob als Gast in bestehenden Ensembles oder mit ihren eigenen Besetzungen. Die studierte Jazzsängerin und klassische Pianistin mit Opern- und Theaterbackground besitzt zudem ein enormes Talent zum Texten. Ihre Songs und Vokalisen bekannter Standards zeugen immer wieder von einem ausgeprägten Hang zu skurrilem Witz und bissiger Ironie. Dabei tanzt sie ausgiebig auf der Bühne zu ihren Kompositionen, flicht Entertainment-Momente ein, wagt Ausflüge in den Rap, in den Chanson, auch zu barocken Säulenheiligen wie Johann Sebastian Bach. Dabei helfen Perkussionist Minino Garay, Bassist Christophe Minck, Julien Alour auf der melancholisch patinierten Trompete und dem mächtigen Flügelhorn sowie an Klavier und Keyboard Fady Farah – ihre Band. Auf diese Weise gelingt Camille Bertault eine höchst raffinierte Allianz zwischen Sound und Semantik, leicht lakonisch und höchst persönlich.
Aktuelles Album:Bonjour Mon Amour – Vita Produtions

Doch, der Gedanke hat was: Lisa Wulff ist die deutsche Esperanza Spalding! Nicht nur dass die beiden Frauen über ein absolut feines Händchen beim Bedienen ihres Basses verfügen und neben ihrem exzellenten Ruf als Sidewomen in diversen Bands wie in der letzten Band von Klarinetten-Legende Rolf Kühn unter eigenem Namen immer wieder aufregende Projekte lancieren – seit einiger Zeit tut es Lisa Wulff auch noch ihrer amerikanischen Kollegin gleich, indem sie singt. Und sogar das kann sie! Diesmal kehrt die frischgebackene Mama zusammen mit ihrer Band um Adrian Hanack (Saxofon), den Pianisten Frank Chastenier – ebenfalls aus der famosen Kühn-Combo – und Valentin Renner (Schlagzeug) nach dem März 2022 in den Hofapothenkeller zurück. Bandleaderin zu sein, das mache einfach Spaß, sagt Lisa Wulff, „weil ich gerne komponiere und experimentiere. Und in der eigenen Band darf man ja alles!“ Wohl wahr. Also gibt es hier abermals eine bis dato ungehörte Seite der 34-jährigen Bassistin zu bestaunen. Arrangierte Vokalstücke wechseln sich mit instrumentalen, teils frei improvisierten Interludes ab, weg vom einengenden Habitus eines klassischen Jazzkonzertes. Irgendwie klingt das alles manchmal wie Esperanza, aber vielleicht besitzen singende Bassistinnen ja sogar eine synchrone Fantasie… inklusive der nachfolgenden Weltkarriere.
Aktuelles Album:Poison Ivy – Laika/Rough Trade
Diese Veranstaltung ist ausgebucht.

Sieben Jahre ist es her, da standen die schottische Gitarrenlegende Jim Mullen und die englische Vokalistin Zoe Francis zuletzt auf der Bühne des Neuburger Birdland – damals noch an der Seite des unvergessenen Gitarristen Helmut Nieberle. Als der Regensburger Saitenzauberer im Februar 2020 viel zu jung starb, herrschte zunächst große Trauer und Ratlosigkeit. Nun jedoch wollen Mullen, Francis, der Schlagzeuger Scotty Gottwald und Neuburg-Stammgast Stephan Holstein ganz im Sinne von Helmut Nieberle den alten Swing-Geist wieder aus der Flasche holen. Sage und schreibe neun Mal gastierte Mullen in wechselnden Besetzungen im Neuburger „Birdland“. Der 74-Jährige, der im Laufe seiner langen Karriere mit Brian Augers Oblivion Express, der Average White Band, Mose Allison, Jimmy Witherspoon, Claire Martin, Georgie Fame oder Van Morrison arbeitete, wird überall wegen seiner farbenreichen Improvisationen und seiner besonderen Daumentechnik geschätzt, die frappierend an Wes Montgomery erinnert. Einen großen Teil an der swingenden, heiteren Erdigkeit des Abends trägt auch Zoe Francis mit ihren Anleihen an die große Kollegin Blossom Darie bei. Dabei fliegen Gedanken und Zitate durch die Luft, der raue Wind aus den Straßenschluchten New Yorks mischt sich mit der sanften Brise des Pazifiks. Ein Muss!
Aktuelles Album:For Heavenʼs Sake – Stunt/Inakustik

Der eine spielt Gitarre, Geige, singt und komponiert. Der andere gilt als Tausendsassa am Tenorsaxofon und an der Klarinette. Zusammen bilden sie eine elektrisierende Melange, die das Beste aus der traditionellen Musik der Sinti und Roma und der großen amerikanischen Swingära in sich birgt. Engelbert Wrobel kennt im Neuburger Birdland inzwischen jeder Genuss-Hörer, der sich gerne vom authentischen New-Orleans-Jazz und Harlem Swing der 1920er und 1930er Jahre in den Bann zu schlagen lässt. Der 65-Jährige präsentiert Standards nie als museale Heiligtümer, sondern frisch und in zeitgemäßer Form. Dafür dürfte er mit Tcha Limberger diesmal einen nahezu perfekten Partner an seiner Seite wissen. Der amerikanische „World Music Report“ stellt den blinden Geiger aus Belgien auf eine Stufe mit den größten klassischen Violinisten wie etwa Stéphane Grappelli und für die „Sunday Times“ ist er schlichtweg „der König der Gypsy-Musik“, der überdies auch noch eindrucksvoll zu singen versteht, unter anderem auf Ungarisch und Rumänisch. Die beiden werden von Limbergers etabliertem Trio mit dem Gitarristen Dave Kelbie und dem Bassisten Sebastien Girardot begleitet, die eine flirrende Melange aus dem Groove Amerikas und den melancholischen Melodien der Volksgruppe der Manouche garantieren. Jede Wette: Es wird ein Abend, an dem die Swing-Funken fliegen!

In vielerlei Hinsicht erinnert das schwedische Jazztrio um den Pianisten Daniel Karlsson an das legendäre Trio e.s.t., das 2000 auch im Neuburger Birdland auftrat – klar, verspielt, skandinavisch. Voll ausgelassener Spielfreude mischen Karlsson, der Bassist Christian Spering und der Schlagzeuger und Perkussionist Frederik Rundquist die Zutaten Jazz, Soul und Pop zu einem aufregenden, erregenden Stilmix. Dabei schwingt jedoch immer eine klare nordische Note mit. Das klingt im einen Moment nach klassischer Musik, im anderen nach Jazz, wenig später nach elektronischer Musik – und plötzlich nach allem zugleich. Kreativität und Melodik in musikalischer Brillanz! Das Magazin „All about Jazz“ urteilt deshalb über den Pianisten, der sich seinen klingenden Namen durch seine Mitwirkung im Abenteuertrio Oddjob oder in der Band von e.s.t.-Drummer Magnus Öström erwarb: „Sein fesselndes Spiel und seine kompositorische Ausstrahlung machen ihn zu einem der aufregendsten zeitgenössischen Pianisten“. Außerdem wurde Daniel Karlsson in seiner schwedischen Heimat mit Preisen geradezu überhäuft. 2014 wurde seine Band zur „Jazz Group of the Year“ gewählt und 2015 erhielt er den schwedischen Jazz-Grammy. Ohne jeden Zweifel ein Dreigestirn, das aus dem übersättigten Pianotrio-Markt markant hervorsticht!
Aktuelles Album:Sorry Boss – Howling Jazz!/Rough Trade