Donaukurier | Karl Leitner
Die Zuschauer feiern ihn bereits lautstarkt, als er den Saal betritt. Emmet Cohen, aus Miami, Florida stammend und mittlerweile im New Yorker Stadtteil Harlem zuhause, eilt der Ruf voraus, einer der virtuosesten Jazzpianisten der jüngeren Generation zu sein. Das hat sich herumgesprochen, weswegen die Tickets für sein Konzert im Birdland auch im Nu vergriffen sind.
Eigentlich war er bis vor kurzem noch damit beschäftigt, die vor ungefähr 100 Jahren entwickelte Spielform des Stride Pianos in den aktuellen Modern Jazz zu übersetzen, was in Fachkreisen ziemlich für Aufsehen sorgte, aber davon ist in Neuburg nur noch wenig zu hören. Sein „Lion Song“, dem einstigen Gründervater Willie „The Lion“ Smith gewidmet, und ein Ausflug in die Zeiten des Ragtime sind die einzigen noch davon verbliebenen Spuren. Nein, Cohen ist längst schon wieder einen Schritt weiter, macht sich über Standards her auf eine unerhörte und bislang ungehörte Art und Weise und bringt mit damit den Saal zum Kochen, das Publikum zum Schwärmen und seine Fans dazu, in der Pause dafür zu sorgen, dass LPs und CDs weggehen wie die warmen Semmeln.
Wie macht er das? – Indem er das Great American Songbook und das Real Book Of Jazz zu seinen Bibeln macht und wie ein Prediger seinen Schäfchen deren Inhalt auf mitreißende, in jeder Phase ungemein lustvolle, vor Energie nur so sprühende Art präsentiert. Das funktioniert prächtig. Am Ende, nach weit über zwei Stunden, gibt es als zweite Zugabe eine zum Niederknien schöne Version von Neal Hefti’s „Lil‘ Darlin’“, völlig zurecht Standing Ovations für ein sensationelles Konzert und den sehnlichsten wenngleich unrealistischen Wunsch, es möge bis in die Morgenstunden einfach immer so weiter gehen.
Cohen ist als Instrumentalist virtuos, seine Kollegen, Philip Norris am Kontrabass und Kyle Poole am Schlagzeug, sind dies freilich auch. Wenn Cohen an „Holy Land“, „Second Time Around“ und „Don’t Get Around Anymore“ und damit an Cedar Walton, Count Basie und Duke Ellington herumzerrt, sie mit fast kindlicher Lust und Neugier zerlegt, neu aufbaut, mit Stolperfallen versieht, Unwuchten einbaut, dann ziehen die beiden mit schier unglaublichem Reaktionsvermögen mit. Wer genau hinschaut, der merkt schnell, dass Cohen ihnen seine Ideen meistens spontan vor die Nase setzt, ihnen die Bälle zuwirft. Die drei verstehen sich blind, natürlich, und Norris und Poole kennen zumindest Cohen’s bevorzugte Wurftechniken, aber das Publikum kennt sie nicht und ist einfach nur fasziniert.
Musik bedeute für ihn Freiheit, Leidenschaft, Zuhören, Gemeinschaft, Offenheit und Liebe, sagt Cohen. All das kommt an diesem Abend zum Tragen, ist Voraussetzung für die Grundidee, eine Verbindung herzustellen zwischen den frühen Klängen des Jazz und aktuellen Ausdrucksformen, die weitaus mehr, ungleich schillernder und wagemutiger ist als das Nachspielen bekannter Melodien zu bekannten Arrangements im Sinne doch recht eng verstandener Authentizität. – Unter dem Titel „Live From Emmet’s Place“ wurden während der Pandemie wöchentlich Livekonzerte aus seiner Wohnung ins Netz gestellt, die laut „The Guardian“ seither die „meistgesehene regelmäßige Online-Jazz-Show der Welt“ ist. Und nun spielt deren Initiator im Birdland. Absolut großartig!
Neuburger Rundschau | Reinhard Köchl
Das ist kein Stride! Oder vielleicht doch? Alles klingt genauso, wie bei einem der ganz großen Jazzpianisten, die schon häufig vor dem Bösendorfer Flügel im Birdland Platz nahmen: das lockere Händchen, der geschmeidige Anschlag, die maximale Bewegungsfreiheit und vor allem – die altbekannten Standards. Vieles von dem, was Emmet Cohen an diesem Abend unter dem teils frenetischen Jubel des Publikums im rappelvollen Hofapothekenkeller in die Klaviatur fließen lässt, wirkt auf seltsam angenehme Weise vertraut; die butterweichen Balladen, die Boogie-lastigen Uptempo-Renner, die beseelt swingenden Walzer. Aber dennoch gibt es einen enormen Unterschied zwischen diesem gerade mal 33 Jahre jungen, hochtalentierten Charmebolzen aus Miami und dem Rest der Zunft: Es ist die Art, wie er sich Klassiker passgenau auf den eigenen Leib schneidert, wie er aus Überliefertem etwas Neues, Modernes, Zeitgemäßes modelliert und wie er aus dem Piano-Stride, diesem lässig-lasziven Spielstil aus den lärmenden Nachtclubs im Harlem der 1920er-Jahre, der die gymnastischen Burlesken der risikofreudigen Stummfilm-Verrückten untermalte, eine neue Variante der „Roaring 2020s“ wachsen lässt.
In Cohens Musik ist die Vergangenheit mit ihren Protagonisten wie Fats Waller, Art Tatum, Earl „Fatha“ Hines und Willie „The Lion“ Smith allgegenwärtig. Aber seine verschmitzte, launige Art kommt diesmal nicht nur bei den betagteren Herrschaften ganz exzellent an. Selten zuvor nämlich gab es bei einem als „traditionell“ überschriebenen Konzert eine derartige Resonanz beim jüngeren Publikum! „Das macht wirklich Hoffnung“, freute sich nicht nur Birdland-Chef Manfred Rehm beim Blick auf die erstaunlich große Zahl von Mittzwanzigern, die genüsslich zu „ollen Kamellen“ wie „Dont Get Around Much Anymore“, „But Not For Me“ oder „Lil Darlin“ abgroovt.
Wie kann man den Zauber erklären, den ein Tastenmagier wie Emmet Cohen verbreitet? Am besten vielleicht mit seiner Herangehensweise. Er sowie seine kongenialen Mitstreiter, der Bassist Phillip Norris und Drummer Kyle Poole kippen Wagenladungen voller guter Laune ins Publikum, die sie noch dazu mit einer fulminanten Portion Können würzen. Das ist Entertainment und Virtuosität, perfekt ausbalanciert. Wie Cohen zum Beispiel dieses typische Schlendern übers Elfenbein zelebriert, fette, strahlende Blockakkorde auf die 88 Tasten donnert, die sich in leicht blueslastigen Läufen auflösen, das hat Klasse und Eleganz. Norris erweist sich als der perfekte „Walker“ am Kontrabass, hält stoisch diesen ansteckenden Swingpuls. Viele rhythmisch verschachtelte Akzente und hin und wieder ein paar „Bomben“ – so nennt man die Hallowach-Schläge auf die Snare – setzt dagegen Drummer Poole.
Am besten funktionieren die drei allerdings als kongeniale Einheit. Mal verschieben sie musikalisch ganze Berge, mal sorgen sie für offene Münder mit ihrem aberwitzigen Tempo. Aber alles exakt und punktgenau! Und immer wieder diese Phantom-Enden, nach denen jeder wie auf ein unsichtbares Kommando kurz stoppt, um dann langsam wieder den fallengelassenen Faden aufzunehmen. Emmet Cohen, Philipp Norris und Kyle Poole haben augenscheinlich großen Spaß an ihrer Arbeit, und diese überschäumende Freude überträgt sich eins zu eins auf das Publikum, das am Schluss Standing Ovations spendet – was es so schon lange nicht mehr gab – und am liebsten die laue Frühlingsnacht durchgemacht hätte. Bravo für einen denkwürdigen Abend, der dem Glauben an den „echten“ Jazz wieder neue Kraft verleiht!
Donaukurier | Karl Leitner
In unregelmäßigen Abständen stellt der Birdland Jazzclub seine Bühne, auf der sonst die Größen des nationalen und internationalen Jazz zu hören und zu sehen sind, Bands aus der näheren Umgebung zur Verfügung. „Jazz regional“ nennt sich die Reihe, und an diesem Abend sind die fünf Herren von JazzArt aus Neuburg und dem benachbarten Umland im Club-Gewölbe in Neuburgs Altstadt zu Gast.
Werner Lecheler am Klavier und an den Keybaords, Christoph Hoffmann am Vibraphon, Markus Haninger (Sopran, Alt- und Tenorsaxofon, Klarinette, Gesang), Reinhard Lecheler (E-Bass, Kontrabass) und Gerhard Kiffe (Schlagzeug, Gesang) bestücken die beiden Sets mit einem bunten Durcheinander an Songs und Genres, die sie für geeignet halten, für einen gelungenen Abend zu sorgen, nach dessen Ende alle mit zufriedenen Gesichtern nach Hause gehen können. Für die Musiker geht dieses Konzept auf alle Fälle auf, was man an ihrer Reaktionen ablesen kann, und für das Publikum letztendlich auch, denn das erklatscht sich immerhin zwei Zugaben.
Das Programm beinhaltet eigene Stücke, Covers, Standards, Pop, Fusion, Klassik, Rock, Latin und Jazz, wobei bei jedem Stück die Struktur im Mittelpunkt steht und die Soli an den dafür vorgesehenen Stellen eingefügt werden. Dafür sind Markus Haninger und Christoph Hoffmann verantwortlich, die ihre Sache auch wirklich gut machen und Eigenkompositionen wie „Katie In Love“ und „Visions“ damit auf ein Level heben mit Lyle Lovett und Curtis Stigers. Es gibt eigentlich neben den Überarbeitungen von Henry Purcell’s „Strike The Viol“ und Friedrich Smetana’s „Die Moldau“, die doch überraschend in der Set List auftauchen, nur eine Nummer, die man verdutzt zur Kenntnis nimmt. Das ist Elton John’s „Your Song“, der in einer auf Al Jarreau zurückzuführenden Fassung angekündigt wird. Zwischen seiner und der JazzArt-Version eine Verbindung herzustellen, ist schon sehr mutig.
Zum Ende hin gibt’s dann mit Jerry Jeff Walker’s „Mr. Bojangles“, Pat Metheny’s „James“ und Spyro Gyra’s Ohrwurm „Morning Dance“ noch ein paar Klassiker. Die hört das Publikum natürlich gerne, noch entscheidender aber als diese festen Größen im Programm sind die Eigenkompositionen. Die gab es beim letzten Konzert von JazzArt an gleicher Stelle zwar auch, aber mittlerweile nehmen sie immer mehr Platz ein. Das ist ein gutes Zeichen und ein Beleg dafür, dass die Band sich nicht ausruht auf den bisher erreichten Lorbeeren, sondern stets darauf Bedacht ist, sich weiter zu entwickeln. Und wenn man dann auch noch Komponisten in den eigenen Reihen hat, die das bewerkstelligen können, muss man sich um die Zukunft auf jeden Fall keine Sorgen machen. JazzArt: Ein unterhaltsamer, gelungener Abend und beim Nachhausegehen – wie vorhersehbar – tatsächlich viele zufriedene Gesichter.
Neuburger Rundschau | Stefanie Winter
„Ein abwechslungsreiches Konzert“, versprach Reinhard Lecheler in seiner Einführung im Birdland und umriss damit in wenigen Worten den Auftritt des Ensembles JazzArt, das mit Stücken unterschiedlicher Stilrichtung die Vielfalt des Jazz dem Publikum darbot. Doch wie gestaltet man ein Konzert so abwechslungsreich, dass das Publikum bei jedem Stück eine andere Seite von JazzArt entdecken konnte und auch nach zwei Zugaben noch gerne weiter zugehört hätte? Werner Lecheler am Piano, Christoph Hoffmann am Vibrafon, Markus Haninger an Saxofon, Klarinette und Gesang und Gerhard Kiffe am Schlagzeug hatten das passende Rezept parat.
Zuerst nehme man Gesang- und Instrumentalstücke auf und setze sie nebeneinander. Während die einzelnen Instrumente mit dem mitreißenden Klassiker „Mourning Into Dancing“ ihre Visitenkarte abgaben, sang Markus Haninger „I Need You“ mit viel sehnsuchtsvoller Nachdenklichkeit.
Sodann baue man Stimmungswechsel zwischen den aufeinanderfolgenden Stücken ein. Auf das zum Schmunzeln anregende „She’s No Lady“ folgte mit Christoph Hoffmanns „Visions“ eine Eigenkomposition, die eine ganz andere Stimmung zauberte: Die Band ließ vor dem geistigen Auge die Utopie einer besseren Welt entstehen. Das nachhallende Vibrafon weckte Assoziationen an Glockenklänge, das mit samtweichem Ansatz gespielte Altsaxofon erinnerte an Schweben auf Wolken und die kraftvollen Drums unterstrichen die energische Umsetzung der Träume. Christoph Hoffmann am Vibrafon unterstrich mal mit schwebenden Akzenten den Charakter der Stücke, mal setzte er mit einem kraftvollen Vibrafonsolo ein Ausrufezeichen.
Man streue immer wieder bekannte Stücke ein, um anschließend die Zuhörer mit Eigenkompositionen zu fesseln. So durfte sich das Publikum bei Elton Johns „Your Song“, emotional gesungen von Schlagzeuger Gerhard Kiffe, genießerisch zurücklehnen. Von Gerhard Kiffe stammte die Komposition „Vamp Party“, wobei durch den Titel auf die Variation eines Musikschnipsels angespielt wurde. Aus dem allein durch das Vibrafon gespielten Grundmotiv entwickelte sich durch die darüber gelegten Improvisationen von Klavier und Saxofon ein Forte aller Instrumente, das sich Schritt für Schritt bis auf das Grundmotiv zurückbildete.
Werner Lecheler verarbeitete einmal einen Groove von Katie Melua, einmal Bedrich Smetanas „Moldau“. Wer hat herausgehört, dass für „Anyone futile dafts“ die Melodien der Nationalhymne Pate standen? Das Stück, das die Tonfolge A – F – D musikalisch wie thematisch umsetzte, bestach durch den militärisch anmutenden vom Schlagzeug geschaffenen Rahmen, das schnorrende Saxofon mit dem ihm antwortenden Vibrafon. In ihren Soli ergriffen sie Partei für fröhliche Vielfalt.
Zuletzt sorge man für die richtige Würze. Das geschah einerseits durch Reinhard Lechelers launige Moderation, andererseits durch Stücke aus anderen Stilrichtungen wie „Strike the Viol“ von Henry Purcell. Gehen Jazz und Barock zusammen? Oh ja, und wie! Dem klassisch kontrapunktischen Beginn folgten frische Rhythmen und improvisatorische Elemente, ohne dass das melodische Thema aus dem Blick geriet. Markus Haninger ließ sein Sopransaxofon sogar wie eine Barockflöte klingen! Überhaupt lotete er während des Konzerts alle Möglichkeiten des Saxofonspiels aus, überzeugt mit samtweichem Altsaxansatz genauso wie mit sattem Tenorsaxklang oder lebhafter Klarinette.
Dieses Rezept ist voll aufgegangen – mehr Abwechslung gepaart mit hochklassiger Darbietung an einem Konzertabend geht nicht!
Neuburger Rundschau | Dr. Tobias Böcker
Pausengespräch: »Frauen spielen ganz anders Schlagzeug.« – »??« – »Na, ja, sie plustern sich nicht so auf wie manche Männer.«
Klar: Da steckt eine Genderfalle drin, Achtung Klischee, aber in der Tat: Mareike Wiening spielt ihr Drumset wirklich anders, ganz gleich, ob typisch weiblich oder weil sie halt so ist, wie sie ist: Überlegt, klar, sorgfältig, durchdacht und dabei zugleich sehr flexibel. Ihre Musik, in weiten Teilen sorgfältig durchkomponiert, zugleich mit jeder Menge Raum zur solistischen Entfaltung, spricht mehr den Kopf als die Beine an, die Rhythmen dienen weniger der Unterhaltung und dem Mitwippen, dazu sind sie bisweilen einfach zu vertrackt, als dem Erforschen rhythmischer Strukturen und ihrer Funktion. Immer in Verbindung zu harmonischen und melodischen Elementen, die sich, bei aller jeweiliger Eigenständigkeit, bisweilen unmittelbar aus den Grooves zu entbergen scheinen.
Mareike Wiening leitet ihr amerikanisches Herzensquintett nun bereits seit zehn Jahren, die Laufwege sind so wunderbar aufeinander abgestimmt, dass selbst komplexeste Momente so locker von der Hand gehen wie die Schlagzeugerin die vielfältigen Grooves scheinbar mühelos aus dem Handgelenk schüttelt. Dabei ist jeder Beat, jeder Klang, jede Nuance wohlüberlegt und sehr bewusst in Raum und Zeit gesetzt.
Rich Perry, Urgestein der New Yorker Jazzszene, bereichert am Tenorsaxophon mit sonorem Sound, lyrisch-süffiger Linienführung und, mal zart, mal hart, leidenschaftlichem Engagement. Ideale Ergänzung dazu der zweite Mann an der Frontline: Der überaus agile Alex Goodmann an der Gitarre in temporeicher, dabei stets kontrollierter Offensive. Quirlig, flink und gedankenschnell dazu Lorenz Kellhuber am Bösendorfer und mit gewohnt kreativer Intensität Phil Donkin am Bass.
Das Quintett lotet die komplexen Kompositionen bis in die letzten Winkel und Wirbel aus ohne sich dabei freilich in einer l‘art pour l‘art zu verlieren, denn bei aller Überlegtheit: Diese Musik birgt jede Menge Anregung, Überraschung, Bereicherung. Ob das nun typisch weiblich ist? Auf jeden Fall Mareike Wiening!
Donaukurier | Karl Leitner
Eine Hammond B3 steht auf der Bühne. Die Orgel wiegt ungefähr vier Zentner und der dazugehörige Leslie noch einmal in etwa drei. Hut ab vor denen, die das Instrument die steile Treppe ins Birdland-Gewölbe hinunter und nach dem Konzert wieder hinaufschleppen müssen.
Eine Original B3 hört man selten, ihr Sound ist unvergleichlich, ihr Ruf legendär, und wenn jemand wie bei diesem Konzert Larry Goldings auch noch perfekt mit ihren vielfältigen Klangmöglichkeiten umzugehen weiß, kann ein Abend in ihrer Gesellschaft durchaus zu einem Ereignis werden. So wie dieser, an dem eines der dienstältesten Organ-Trios des aktuellen Jazz in Neuburg zu Gast ist, mit Goldings als Primus Inter Pares, Peter Bernstein an der Gitarre und Bill Stewart am Schlagzeug. Im Publikum gibt es zu Beginn zwar unterschiedliche Meinungen über die Lautstärke der Orgelbässe – je nach Sitzplatz im Gewölbe und individueller Hörgewohnheiten ist das fast nicht zu vermeiden und durchaus nachvollziehbar – aber einen gewissen „Wumms“ muss das hölzernde Monstrum schon haben, um den Namen Hammond B3 tragen zu dürfen.
Wie auch immer, dieser Diskussionspunkt ist schnell zur allseitigen Zufriedenheit geklärt und die großartige Musik des Trios rückt in den Vordergrund. Jeder für sich in diesem Trio ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet, was man bereits vorher wusste und was sich an diesem Abend auch bestätigt. Die feinen, fast singenden Single-Note-Linien Bernsteins, die Polyrhythmik Stewarts, der bei seinem Solo in Wayne Shorter’s „United“ tatsächlich das Kunststück fertig bringt, vier verschiedene Rhythmen gleichzeitig laufen zu lassen, und Goldings, der seine enorme stilistische Vielfalt, die ihn bereits in die Funk Band Maceo Parker’s führte wie auch in den Bereich des abstrakten Jazz und damit zu Jack DeJohnette, auch in diesem Trio offenlegt.
Es geht um Standards wie Gerhswin’s „Embraceable You“ oder Burt Bacharach’s „This Guy’s In Love With You“, das in Goldings Version eine wunderschöne Würdigung erfährt, aber vornehmlich doch um eigene Stücke, wobei Stewart’s „Don’t Ever Call Me Again“ eine Besonderheit ist. Zum einen stellt es neben Bernstein’s „Jive Coffee“ die wohl mitreißendste Komposition des zweiten Sets dar, zum anderen hat Stewart genau sie – damals natürlich in anderer Form – intoniert, als er mit der John Scofield Group im November 2018 im Neuburger Kongregationssaal zu hören war. Damals war die Begeisterung groß, diesmal auch.
Drei Jazzmusiker, jeder mit enormer Reputation, vereint in einem qualitativ über jeden Zweifel erhabenen Trio. Und doch ist keiner der Star des Abends. Dieser Status gebührt der Original-Hammond B3, ihrem auch im Vergleich zu Konkurrenzmodellen oder Nachbauten unverwechselbaren Klang, mit dem man diese typischen Flächensounds kreieren – worin Goldings ja ein Meister ist – mit der man die Intensität innerhalb eines Stück so fulminant steigern und dabei so viel „Soul“ erzeugen kann wie schwerlich mit einem anderen Instrument. Sie sind selten geworden, die B3’s, aber ein paar Exemplare sind noch – mit der nötigen Muskelkraft – transportfähig und komplett funktionstüchtig. Gut, dass ab und zu eine im Birdland zu bestaunen und zu hören ist.
Neuburger Rundschau | Reinhard Köchl
Zu laut! Schon wieder versuchen ein paar wenige das Konzert dreier absoluter Superstars des internationalen Jazz im intimen Rahmen des Birdland-Jazzclubs auf ihre eigene Erwartungsebene herunterzuziehen. „Der Bass ist zu laut“, ruft jemand nach dem ersten Stück auf Deutsch (was tatsächlich auch stimmt) – als ob die Amerikaner das auch verstehen würden. Eine gelinde gesagt unqualifizierte Bemerkung, weil sie impliziert, dass jeder zahlende Besucher das Recht hat, darüber zu bestimmen, wie ein Musiker zu agieren hat.
Gleichwohl: Organist Larry Goldings hat den „freundlichen“ Hinweis wegen des leicht aggressiven Untertons verstanden, fährt den Pegel seines Fuß-Basses ein bisschen herunter. Aber wer des Lesens im Programm mächtig ist, der hätte wissen können, was einen da erwartet: eine original Hammond B 3, die eben eine Steckdose braucht, ebenso wie die halbakustische Gitarre von Peter Bernstein. Dazwischen ein Superdrummer wie Bill Stewart, der sich inmitten der beiden manchmal durchaus nicht leise positionieren muss. Da steigt nun mal die Phon-Zahl, aber den allermeisten Gästen im erneut ausverkauften Hofapothekenkeller gefällt die anschließende, über zweistündige und auch lautstärkentechnisch weitgehend dosierte Darbietung des Trios so gut, dass sie sich gleich mehrere Zugaben erklatschen.
Hier ist generell vieles anders als in New York. „Wer hat tatsächlich noch einen CD-Player zuhause?“, fragt Goldings im Laufe des launigen Abends. Als sich eine ganze Reihe von Händen heben, schüttelt er nur fassungslos lächelnd den Kopf. Dennoch gefällt es den drei Haudegen, vor einem derart aufmerksamen Publikum zu spielen. Lautstärke hin oder her: Es gibt genügend Abstufungen zwischen hell und dunkel, zwischen fröhlich und melancholisch, wie zum Beispiel im Gitarrenklassiker „Django“, einem schwebend-vorsichtigen Standard aus der großen Vergangenheit des Jazz, mit einem fingerpickenden Intro Bernsteins, einem butterweichen Hammond-Flugkissen Goldingsʼ und einem tickenden Schlagzeug Stewarts.
35 Jahre gibt es eines der größten und schillerndsten Orgeltrios der Jazzgeschichte nun schon. Mittlerweile agieren Goldings, Bernstein und Stewart wie ein kräftiges Bäumchen, dessen Wurzeln tief im Boden der Tradition stecken, das sich aber mächtig in die Gegenwart reckt. Goldingsʼ Hammond kann nicht nur bullern und einen zähflüssigen Brei vor sich herschieben. Manchmal sondert er Töne ab, die man noch nie zuvor von diesem Instrument gehört zu haben glaubt, etwa das Geräusch eines Wasserstrahls oder eines bremsenden Autos. Bill Stewart ist eben nicht nur ein Schlagzeuger, bei dem man schon froh sein muss, wenn er zählen kann, sondern ein unglaublich sensibler Zuhörer und Begleiter, ausgestattet mit einem untrüglichen Gespür dafür, wann er verstärken, wann zurücknehmen, wann konterkarieren muss. Ein Feuerwerk an Genussmomenten präsentiert Peter Bernstein mit einer Batterie an züngelnden Singlenote-Kombinationen, alle ein wenig bluesig angeraut und wie ein feines Skalpell unter die Haut gehend – ein spektakulär unspektakulärer Gitarrist. Alle drei verzichten konsequent auf die Zurschaustellung von Virtuosität und die große Pose. Stets kristallklar im Klang wie in ihren Gedanken grooven sie wie der Teufel und geraten dabei doch nie in Gefahr, Schweißperlen auf der Stirn zu bekommen.
Ob sie nun „Grandmaʼs Pyjamas“ zur Schau stellen oder sich am „Little Green Man“ ergötzen, ob sie ihren „Jive Coffee“ mit dem Publikum genießen, in Burt Bacharachs „This Guyʼs In Love With You“ schwelgen oder Monks „Trinkle Tinkle“ in ihre Tonsprache übersetzen – alles bereitet Musikern wie Publikum tierischen Spaß! Man wird Zeuge, wie sich drei lebenslange Freunde unterhalten, jeder für sich ein Spezialist für Zwischentöne und Differenziertes. Und am Ende spricht keiner mehr über Lautstärke.
Donaukurier | Karl Leitner
Die Hiobsbotschaft kommt einen Tag vor dem Konzert. Der 78-jährige Schlagzeuger Trevor Richards, vor langer Zeit Schüler von Zutty Singleton, dem legendären Drummer in Louis Armstrong ’s Hot Seven, und somit allein auf Grund seiner Vita einziges noch aktives Bindeglied zum Zeitalter des Oldtime Jazz, muss krankheitsbedingt absagen.
Das bedeutet für die South West Oldtime All Stars, dass sie für ihr Konzert im Audi Forum von jetzt auf gleich erstens ein komplett neues Programm zusammenstellen müssen und zweitens einen „Ersatzmann“ an den Becken und Trommeln brauchen. Wobei „Ersatzmann“ die völlig falsche Bezeichnung für Paul Hochstädter ist, der normalerweise bei der hr-Bigband unter Vertrag steht. Er gehört zu der Sorte von Musikern, denen man nur ein Notenblatt aufs Pult legen muss, und sie spielen ihren Part auch ohne großes vorheriges Üben absolut souverän und auf den Punkt. Was er im Audi Forum abliefert, ist einfach nur großartig. Ein Attribut, das aber ebenso auf seine Kollegen zutrifft. Auch Martin Auer (Trompete), Felix Fromm (Posaune), Gary Fuhrmann (Altsaxofon, Klarinette), Jürgen Zimmermann (Tenor- und Baritonsaxofon, Klarinette), Thomas Stabenow (Kontrabass) und Johannes von Ballestrem (Klavier) stellen sich mühelos auf die neue Situation ein und liefern dem Publikum ein zwar in dieser Ausrichtung unerwartetes, aber genau deswegen um so spannenderes Konzert.
Bereits die Eröffnungsnummer umreißt die Situation. „Things Ain’t What They Used To Be“, zu deutsch: „Die Dinge sind nicht das, was sie einmal waren“. Wenn etwas auf diesen Abend zutrifft, dann der Titel dieser Duke Ellington-Komposition. Um genau ihn wird es in den darauf folgenden knapp zwei Stunden gehen. Ellington hätte heuer 125. Geburtstag, was es gilt zu würdigen. Die Art und Weise, wie das vor sich geht, ist vom Konzept, der Musikauswahl und der Durchführung her einmalig. Man hatte einfach nur eine allseits bekannte Variante des „Oldtime Jazz“ mit vielen bekannten Melodien erwartet und bekam statt dessen vor der Pause die Welt-Uraufführung einer höchst originellen neunteiligen Bearbeitung von Tschaikowskys „Nussknacker Suite“, die seinerzeit Ellington für seine Zwecke nutzte, indem er die Beziehungen der einzelnen Teile untereinander komplett neu gestaltet hatte. Die Band liefert nun die „Bearbeitung der Bearbeitung“. Welch tolle Idee. Nach der Pause sind – was wiederum nicht zu erwarten war – zwar Originalnummern von Ellington an der Reihe, bis auf „Caravan“ und „Mood Indigo“ aber nicht dessen Hits, sondern sehr selten oder so gut wie nie zu hörendes Material auch aus dem Dunstkreis seiner Band.
Don Redman’s „Cherry“, Johnny Hodges‘ „Krum Elbow Blues“ und Ellington’s „Sponge Cake & Spinach“ und all die anderen werden zu echten Perlen, die erfreulicherweise rein gar nichts zu tun haben mit Nostalgie, Vintage oder Old School, weil sie vermutlich tatsächlich für viele im Auditorium neu oder zumindest nicht sonderlich bekannt sein dürften, es nach all der Zeit also immer noch viel Neues zu entdecken gilt, und weil sie so dermaßen spritzig und doch hochkonzentriert dargeboten werden. Mit dieser Band als Gratulanten feiert Ellington nur auf dem Papier 125. Geburtstag. In Wirklichkeit lebt er noch. Durch seine Musik. Und wie!
Donaukurier | Karl Leitner
Die Band hat nicht mal einen eigenen Namen, sondern tritt bei ihrem denkwürdigen Konzert im Neuburger Birdland-Jazzclub ganz schlicht unter den Namen ihrer Mitglieder auf.
Greg Osby aus St. Louis, Missouri, am Altsaxofon, war Teil der Bands von Dizzy Gillespie und Herbie Hancock und gilt als Schnittstelle zwischen den „Alten“ und den Nachfolgegenerationen des Jazz. Florian Arbenz aus Basel am Schlagzeug arbeitet an einem 12-teiligen Mammutwerk mit wechselnden Bandmitgliedern, ist aktuell bei „Conversations #9“ angelangt und deswegen auch der Hauptkomponist der Band, Arno Krijger aus dem niederländischen Terneuzen hat nicht nur eine- Jazz- sondern auch eine Funk- und Fusion-Vergangenheit und ist deutlich hörbar von Larry Young beeinflusst und auch ein klein wenig von Larry Goldings, der passenderweise am nächsten Freitag ins Birdland kommt.
Die Band spielt inklusive Zugabe lediglich neun lange Stücke an diesem Abend. Jedes freilich ist für sich ein Kunstwerk. Da sind die flächigen, auf Clustern und lang anhaltenden Bögen ruhenden, intimen Kompositionen wie gleich zu Beginn „Sleeping Mountain“ oder später „The Passage Of Light“, da sind die flotten Groove-Nummern mit Funk-Einschlag wie „Hurt“ oder „Truth“ und da sind sozusagen die Extras, „Old Shaman“, das auf indigenen Rhythmen basiert, oder der „Freedom Jazz Dance“ von Eddie Harris, dessen Thema zwar allgemein bekannt ist, das man aber nach der Bearbeitung durch dieses hochkreative Trio förmlich mit der Lupe suchen muss.
Jeder ist ein wahrer Meister seines Instruments. Osby’s klarer, reiner Ton, sein Spiel immer wieder gegen den Groove, seine absolut passgenauen Einwürfe von der Seitenlinie statt ellenlanger Soli. Die Polyrhythmik hinter dem Spiel von Arbenz, die er zu einem perfekt geknüpften Teppich für seine Kollegen ausrollt,. Schließlich Krijger, der die vielfältigen Klangvarianten seines Instruments bis zur Neige auslotet, Klangflächen schafft als Basis für seine Kollegen, Hauptverantwortlicher ist für die zahlreichen Passagen des dynamischen Auf- und Abschwellens, die das Konzert bestimmen, für die weiten Spannungsbögen.
Es gibt Momente an diesem Abend, die sind magisch. Wenn etwa nach der gemeinsamen Ekstase Krijger einfach nur einen tiefen, mit den Fußpedalen erzeugten, Bassbrummton stehen lässt, der die Szenerie auf wundersame Weise beruhigt, Zeit zum Durchatmen verschafft bis zum nächsten akustischen Ansturm. Man kann nur erahnen, welch enorme Arbeit hinter diesen verwegenen Arrangements steckt, in die sich die Soli wie zufällig hineinschleichen, welche Absprachen vorab getroffen wurden. Wie auch immer, die Sache läuft wie geschmiert, all die Breaks, Stops und Richtungswechsel klappen reibungslos, die Grooves laufen und am Ende beweist dieses überragende Trio sogar, dass es auch dann perfekt funktioniert, wenn es sich einen Standard wie Gershwin’s „I Loves You Porgy“ zur Brust nimmt und ihn auf eher herkömmliche Art interpretiert. – Was für ein überragendes Konzert, was für ein begeisternder Abend, was für atemberaubende Musik. Wer bei Osby, Arbenz und Kijger in Neuburg verhindert war, hat in der Tat Großartiges versäumt.
Neuburger Rundschau | Reinhard Köchl
Es braucht schon fünf kräftige und rückenstabile Jungmannen, um so ein Monstrum die Treppen des Hofapothekenkellers runter und wieder rauf zu schleppen. Rund 130 Kilo wiegt eine original B3 Hammondorgel, und der Niederländer Arno Krijger hat eines der wenigen noch existierenden Exemplare ausgerechnet ins Neuburger Birdland mitgebracht. Natürlich würde es auch eine Spur leichter, kleiner, komfortabler und zeitgemäßer gehen. Aber jeder Organist, der einmal seine Finger auf eine B3 gelegt hat, schwärmt geradezu von dem unverwechselbaren Klang, dem räumlichen, weiten Sound, der durch den eingebauten Federhall entsteht und der sich eigentlich kaum beschreiben lässt.
Wohl dem also, dem solch eine Königin der Tasteninstrumente eine Audienz gewährt (und der wie das Birdland über das entsprechende Personal für den Transport verfügt). Einmal aufgebaut, geht Krijgers Hammond B3 gleich in einen intensiven, adrenalinhaltigen Dreistellungskampf mit einem Altsaxofon, das von der mittlerweile 63-jährigen, einstigen Gallionsfigur des New Yorker M-Base-Collectives, Greg Osby, gespielt wird und einem Schlagzeug, ständig in Bewegung gehalten von dem Schweizer Tausendsassa Florian Arbenz. Und, oh Wunder: die Orgel bestätigt nachhaltig ihren längst legendären Ruf – ebenso übrigens wie die beiden Mitstreiter dieses geradezu sensationellen Trios.
Natürlich ist es wieder mal – laut. Vor allem vom Drumset her schiebt sich eine wuchtige Phonwelle unwiderstehlich ins Gewölbe. Und es ist kochend heiß, die Musik fließt wie ein dicker, glühender Lavastrom breiig von der Bühne herunter. Häufig groovt es, was bei der Beteiligung einer Hammondorgel eigentlich immer im Preis inbegriffen ist; mal soulig, mal rockig, mal fluffig. Aber da wir uns ja in einem Jazzkonzert befinden, geht es den drei Instrumentalisten natürlich in erster Linie um die Erforschung unentdeckter Wege der Improvisation. Und hier erwischen Arbenz, Osby und Krijger in Neuburg wirklich einen absoluten Glückstag. Die Art, wie sie ihre Exkurse ineinander verschränken, zeugt von großer Vertrautheit und dem raren Grundsatz des Sich-etwas-gönnen-Könnens. Denn jeder darf an diesem besonderen, über zweistündigen Abend im Birdland weidlich unter Beweis stellen, was er alles draufhat, aber auch, zu welch raffinierten Übergängen ein derart heterogenes Trio eigentlich in der Lage ist.
Ein Ereignis für sich wäre allein schon Greg Osbys raffiniert eigenständiges Spiel. Der Alto-Virtuose belegt auf hinreißende Weise, dass er auch 2024 immer noch einer der weltweit Besten und vor allem Schnellsten ist. Die Art, wie er kunstvoll und geschwind Melodien im Stile eines Töpfers modelliert und dabei stets diesen erhabenen, noblen Ton wie ein Leuchtfeuer aufrechterhält, sucht in der Szene immer noch ihresgleichen. Arno Krijger schiebt derweil seine fetten Blockakkorde zwischen das Saxofon und Florian Arbenz mal wuchtiges, mal geheimnisvoll gründelndes Drumming kann auch seltene illuminierte Farbkleckse wie in „The Passage Of Light“ produzieren, einer Ballade zum Niederknien. Mehr als eine Randnotiz ist der Auftritt des Schlagzeugers unmittelbar nach der Pause. Da nimmt sich Arbenz alle Zeit der Welt und die Freiheit, ein superlanges Solo abzuliefern – weil er es einfach kann!
Die große Klasse des mehr als flotten Dreiers wird vor allem in den Adaptionen sattsam bekannter Standards wie „I Love You Porgy“ oder der völlig abgefahrenen Version des Eddie-Harris-Klassikers „Freedom Jazz Dance“ offenkundig, in dem sich Krijger, Osby und Arbenz immer wieder atemberaubende Sprints ins Modale liefern, um dann irgendwann die Gefährten wieder aufschließen zu lassen, damit diese zum Finale Furioso durchstarten können. Solche Erlebnisse gibt es nur mit einer echten Hammondorgel. Und die nächste kommt schon in wenigen Tagen am Freitag zusammen mit dem mehrfachen amerikanische Downbeat-Pollsieger Larry Goldings. Jede Wette, dass diese Version noch ein klein bisschen schwerer wird.