Temperamentvoller, filigraner Neojazz mit Echtheitszertifikat: dafür steht der Name Vincent Herring seit Jahrzehnten. Der von Kritikern stets als Reinkarnation des legendären Cannonball Adderley bezeichnete Altsaxofonist, der sich weniger mit Worten als mit gespielten Tönen ausdrücken mag, hat seine Handschrift freilich im Laufe der Zeit noch wesentlich verfeinert. So liefert der im „Birdland“ schon immer gern gesehen und gehörte Amerikaner diesmal an der Seite seiner Schwester im Geiste, der wunderbaren japanischen Altsaxofonistin Erena Terakubo, des wendigen Piansten Urs Hager, des delikaten Bassistin Ignasi Gonzales und des gehaltvollen Schweizer Drummers Joris Dudli keinen Hardbop-Reloaded-Aufguss ab. Herrings Philosophie seiner „Soul Chemistry“ geht stets vom emotionalen und technischen Maximum aus. Er und seine Freunde kreieren mit Geist und Seele ein Gemälde des zeitgenössischen Jazz, bestehend aus Soul, aber auch Rhythm & Blues, Polyrhythmen, Swing, Funk und Groove, angereichert mit interessanten harmonischen oder modalen Experimenten. Fünf bis in die Zehenspitzen motivierte Musikerinnen und Musiker bieten eine Show, bei der der Schweiß nicht nur den Hauptakteuren auf der Stirn steht.
Aktuelles Album:The Heavy Hitters – Cellar Live CM070122
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