
Wieder einer dieser außergewöhnlichen Pianisten, der sich – einem zeitgeistigen Trend folgend – in diesem Jahr solo am Bösendorfer-Flügel in Neuburg vorstellt. Nach Kenny Barron und Benny Green kommt mit Sullivan Fortner innerhalb von kurzer Zeit der dritte hochkarätige amerikanische Tastenvirtuose mit dem klaren Ziel ins Neuburger Birdland, einen Abend voller überraschender Wendungen allein an den 88 Tasten zu absolvieren. Der Pianist im Quintett des leider viel zu früh verstorbenen Trompeters Roy Hargrove und bevorzugte Begleiter der grandiosen Sängerin Cécile McLorin-Salvant verfügt über eine eigene, längst identifizierbare Stimme am Klavier. Auch den Hofapothekenkeller kennt der 36-Jährige aus New Orleans aus dem Effeff, zuletzt im Oktober vergangenen Jahres beim Gastspiel des Gitarristen Peter Bernstein. Sein Stil ergibt sich allein aus seiner Herkunft: erdig, bluesig, farbig, variantenreich. Fortner besuchte die berühmte Manhattan School of Music und ist dort inzwischen selbst zum Lehrer gereift. Schon allein deshalb verspricht dieses Konzert ein Bekenntnis aus tiefster Musikseele heraus, ein Laborversuch mit eigentlich unvereinbaren Harmonien und Rhythmen sowie eine Summe wilder Erfindungen zu werden. Vielleicht sogar die Geburt einer neuen Jazzsprache.
Aktuelles Album:Solo Game – Artwork/Harmonia Mundi
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