
Astor Piazzolla sowie den nicht mehr verwandten Standard-Tango aus europäischen Tanzschulen außer Acht lassend, ist der Tango eigentlich ein weitgehend unbekanntes Territorium. Dabei gilt es festzuhalten: Tango ist keine Weltmusik. Er kommt nicht aus Finnland, Andalusien oder von der Reeperbahn, sondern im konkreten Fall aus Rio de la Plata, aus Argentinien sowie Uruguay – und ein wenig auch aus Pyrbaum in der Oberpfalz. Das urdeutsche Akkordeon (oder seine ebenfalls aus Deutschland stammende, aber oft nach Südamerika verlagerte Variante Bandoneon) nämlich, kombiniert mit den musikalischen Einflüssen italienischer Einwanderer in ehemaligen spanischen Kolonien, hat eine der aufregendsten und leidenschaftlichsten Musikformen und Tänze des Planeten zustande gebracht. Diese zelebrieren der Bandoneon-Virtuose Norbert Gabla und der Gitarrist Andreas Blüml mit Kompositionen von Astor Piazzolla, Carlos Gardel, Anibal Troilo und eigenen Stücken. Gabla spielt seit 1992 auf seinem speziell entwickelten Bandoneon. Begleitet wird er seit 21 Jahren vom Allrounder Blüml an der Gitarre. Die beiden wollen in Neuburg einmal mehr unter Beweis stellen, dass Tango auch grooven und nicht bloß das Herz zerreißen kann. Eine perfekte, gehaltvolle und atmosphärische Alternative zur Weihnachtszeit.
Aktuelles Album:Two Tango Projects – Eigenverlag