Zum Melodischen neigend und dazu, ihren Mitspielern viel Raum zu geben, fand die seit vielen Jahren an der Spitze der deutschen Pianoszene stehende Musikerin Julia Hülsmann gerade als Chefin eines Trios eine musikalische Heimat, das seit 2002 besteht. Ihr „Mann am Bass“ – und das gilt auch im privaten Sinn – ist Marc Muellbauer, den Schlagzeugsitz besetzt seit längerem Heinrich Köbberling, und seit geraumer Zeit bereichert das eingespielte Team der Berliner Tenorsaxofonist Uli Kempendorff; für Hülsmann die nächste Phase ihrer scheinbar grenzenlosen Gestaltungskraft. Gerade die Faktoren Spannung und Vielfalt befördert Kempendorff mit so manchen Reibungen und Energieschüben, die das Bild von der subtilen Kammerjazz-Musikerin Julia Hülsmann in spannender Weise erweitern. Ein Konzert mit der 57-Jährigen und ihren Mitstreitern liefert jedoch auch den Beleg, dass es in einem Ensemble um weitaus mehr geht als um individuelle Profilierungsgelüste. Hülsmann nimmt ihr Publikum in eine Welt mit, in der sich eins aus dem anderen ergibt und diejenigen, die kurz im Vordergrund standen, die Solistenposition nahtlos an die Nachfolgenden übergeben. Jeder genießt die unaufdringliche Exaktheit der vier. Ein probates und wirksames Beispiel für ein tiefes und nachhaltiges Einverständnis.
Aktuelles Album:Under The Surface – ECM/Universal
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